Filmtourismus in Utah 

Von Western über Adventure und Action bis Science-Fiction: Die einzigartige und vielfältige Landschaft Utahs ist eine der beliebtesten Filmkulissen Hollywoods und trägt zurecht den Beinamen „America‘s Film Set“. 

Die Wiege des Filmschaffens in Utah ist Cedar City im Süden des Beehive States. Auf Drängen der ortsansässigen Parry-Brüder, die das Potenzial der abwechslungsreichen Region erkannten, drehte der Regisseur Tom Mix 1924 in Cedar, vor allem aber in der Kleinstadt Kanab seinen Stummfilmklassiker Der Sturm auf den Goldexpress und legte damit den Grundstein für „Little Hollywood“, wie Kanab heutzutage dank seiner reichen Filmgeschichte auch genannt wird. 

In den 1930er Jahren entdeckte dann Hollywood-Legende John Ford das an der Grenze zu Arizona gelegene Monument Valley als ideale Westernkulisse und produzierte dort in der Folge zehn Western, neun davon mit dem jungen John Wayne in der Hauptrolle. Dieser war von der einzigartigen Landschaft so angetan, dass er es einmal als den Ort bezeichnete „wo Gott den Westen erschuf“.

Doch die Geschichte endet nicht bei den Western: Ob Zurück in die Zukunft, Thelma & Louise oder Independence Day  – Utah war in den vergangenen 100 Jahren Schauplatz von über 1.000 Spielfilmen, Fernsehserien, Dokumentationen und Werbespots. 2024 feiert der Beehive State "100 Years of Utah Film & TV" mit zahlreichen Events & neuen Highlights. 

Unter dem Motto „Filmed in Utah” entdecken Filmfans und Outdoor-Abenteurer magische Orte und ikonische Landschaften – Film ab!

Grosses Kino im Südosten Utahs 

Der Südosten Utahs gehört zu Hollywoods wichtigsten Filmlocations. Spitzenreiter dürfte dabei der legendäre Monument Valley Navajo Tribal Park sein. Ob Sie authentisches Western-Feeling am John Ford Point genießen oder am Mile Marker 13 des Highway 163 auf den Spuren von Forrest Gump und dem Easy Rider wandeln: Im gesamten Valley können Sie unzählige Drehorte besichtigen und sich dabei in so manchen Filmklassiker versetzt fühlen. Stilechte Übernachtungsmöglichkeiten bietet die Goulding’s Lodge. Das Hotel war nicht nur selbst schon in diversen Filmen zu sehen, sondern verfügt auch über ein sehenswertes Filmmuseum.
Direkt an der Grenze zu Arizona liegt Lake Powell: Er gilt nicht nur als schönster Stausee der USA, sondern ist auch aus Filmen wie Planet der Affen oder Gravitiy bekannt. Ein Bootsausflug zu den Drehorten begeistert sicherlich nicht nur Cineasten! 
Rund 250 Kilometer nördlich vom Monument Valley erreichen Sie die Kleinstadt Moab. Bereits seit den 1940er Jahren wurden hier Filme aller Genres gedreht, berühmt wurde Moab vor allem als Kulisse für diverse Western mit John Wayne, darunter Kultfilme wie Rio Grande oder Der schwarze Falk. Der Besuch des Moab Museum of Film and Western Heritage ist für jeden Fan von Western ein echtes Highlight! Das Städtchen ist außerdem der perfekte Ausgangsort für Ausflüge in die Nationalparks Arches und Canyonlands, in deren felsigen, roten Wüstenlandschaften schon Indiana Jones spannende Abenteuer erlebt hat. 
Bei Filmemachern besonders beliebt ist der benachbarte Dead Horse Point State Park. Seine bizarren Felsformationen und gewaltigen Canyons sind aus Werken wie Mission Impossible oder Thelma & Louise bekannt. Und wenn wir schon bei „Bizarr" sind: Science Fiction Fans sollten sich einen Besuch in der surrealen Landschaft des benachbarten Goblin Valley State Park, u. a. Drehort der Star Trek-Parodie Galaxy Quest, nicht entgehen lassen. 

Zwei Banditen im Südwesten Utahs 

Tief im Südwesten können sich Filmtouristen dann auf das „Little Hollywood" Kanab freuen. Hier lassen sich am historischen Kanab Fort nicht nur die Drehorte diverser Westernklassiker entdecken, sondern in der legendären Parry Lodge auch übernachten wie einst Frank Sinatra. Das benachbarte Little Hollywood Museum im Stadtzentrum bietet tolles Hintergrundwissen zur langen Filmgeschichte der Stadt. Überreste dieser Geschichte kann man auch am Paria Movie Set, einem ehemaligen Filmset östlich von Kanab, entdecken. Zwar ist von dem Set selbst nicht mehr allzu viel übrig, die gestreiften Felsen und die Badlands sind aber dennoch unbedingt sehenswert und versetzen jeden Filmfreund gedanklich sofort zurück zu John Wayne & Co. 
Nur rund 50 Kilometer entfernt von Kanab erwartet den Reisenden dann der Zion National Park. Er gilt als einer der schönsten Nationalparks der USA und ist perfekt geeignet, um Filmfans und Aktivurlauber gleichermaßen glücklich zu machen. Ob Sie auf den Spuren der Zwei Banditen, Robert Redford und Paul Newmann, durch die wunderschöne Landschaft reiten oder bei einer Wanderung die zahlreichen Canyons, Tiergemeinschaften und Kulturstätten des Parks entdecken, bleibt dabei ganz Ihnen überlassen. Noch ein Tipp für Cineasten: Nur wenige Kilometer vom östlichen Eingang zum Zion liegt die Geisterstadt Grafton, die ebenfalls Drehort  für den eben erwähnten Klassiker Zwei Banditen war. 
Dass die Region auch heute noch eine beliebte Filmkulisse ist, beweist das Städtchen St. George im westlichen Teil des Nationalparks: Seit 2022 dreht Kevin Costner hier sein mehrteiliges Epos Horizon - An American Sage, weitere spannende Besucher-Erlebnisse zum Thema Film in der Region sind bereits in Planung. 

Aliens, Piraten & Gangster iM Nördlichen Utah 

Von den roten Felsen des Südens in die weiße Wüste: Die riesigen Salzfelder der Bonneville Salt Flats dürften vielen Filmfans ein Begriff sein! Ob Will Smiths Abenteuer in den Independence Day-Filmen oder die Verbannung von Captain Sparrow im dritten Teil der Fluch der Karibik-Reihe: Die besondere Landschaft im Nordwesten Utahs wird regelmäßig für Dreharbeiten genutzt. Mit einer Ausnahme, denn alljährlich im August heißt es: Bahn frei für die Bonneville Speed Week. Seit 1949 bietet die Rallye Rennfahrern in Fahrzeugen aller Art die Möglichkeit, neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Eine Hommage an den Wagemut und den Erfindergeist der Motorsportler ist der 2005 erschienene Film The World’s Fastest Indian. Achtung: Wer wie der Hauptdarsteller Anthony Hopkins von einer Fahrt übers Salzfeld träumt, sollte sich vergewissern, dass es vollkommen trocken ist. Sollte der Untergrund zu weich sein, bieten sich die Raststätte an der Interstate und der asphaltierte Weg zum Bonneville Salt Flats International Speedway als Aussichtspunkte an. 
Nur etwa zehn Autominuten von den Salt Flats entfernt, direkt an der Grenze zu Nevada, liegt die kleine Stadt Wendover. Auf den ersten Blick unspektakulär, doch Filmfans wissen es besser: Besonders das Wendover Airfield steckt voller Filmgeschichte. Hier wurden nicht nur weitere Szenen aus Independence Day sowie große Teile von Jurassic Park III und der Hulk-Verfilmung von 2003 gedreht, sondern mit Con Air auch ein echter Actionfilm-Klassiker! Aus dem Wendover Airfield wurde im Film der fiktive Militärstützpunkt Lerner Airfield und noch heute kann man von den Hangars bis zum Tower, in dem die Corvette des Filmbösewichts krachte, alle Drehorte mühelos wiedererkennen! 

Magische Filmmomente in Salt Lake City & umgebung

Auch Utahs Hauptstadt mit ihren rund 200.000 Einwohnern taucht immer wieder in Filmen auf. So wird Slapstick-Fans der Salt Lake City International Airport ein Begriff sein, der in der Komödie Dumm & Dümmer einen großen Auftritt hatte, und auch das Utah State Capitol, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wird gerne für diverse Filmaufnahmen genutzt, wie zum Beispiel in Natürlich Blond 2. Zusammen mit dem kleineren Park City, das inmitten des größten Skigebiets Utahs liegt und Schauplatz von Filmklassikern wie Der Grinch oder Jeremiah Jones war, ist Salt Lake City auch Austragungsort des 1978 von Robert Redford initiierten Sundance Film Festivals. Es gilt als wichtige Plattform für unabhängige amerikanische und internationale Produktionen. Für Liebhaber des Independent-Kinos empfiehlt sich ein Besuch im Non-Profit-Kino Park City Film, das ganzjährig von Freitag bis Sonntag bei freiem Eintritt besondere Filme und Dokumentarreihen zeigt. 
Park City ist aber bei weitem nicht die einzige Stadt in der näheren Umgebung von Salt Lake City, die zum Filmtourismus einlädt. So liegt nördlich der Metropole, eingerahmt von der Wasatch-Bergkette, die Stadt Ogden, die seit 2018 als Drehort für die Erfolgsserie Yellowstone dient. Für eine Übernachtung in der herrlichen Bergwelt Utahs empfiehlt sich schließlich das Sundance Mountain Resort, das einst ebenfalls von Robert Redford als Ort des Künstleraustauschs und des Naturschutzes gegründet wurde. Eine Hommage an die Hollywood-Berühmtheit ist die Owl Bar, die mit einigen Filmplakaten dekoriert ist und in einem kleinen, leicht versteckten Durchgang an die Anfänge, Geschichte und Philosophie des Sundance Mountain Resorts und des Sundance Film Festivals erinnert.