Glasklares Wasser im Paradise Cove am Lake Superior, Michigan

Michigan und die Great Lakes

CANUSA unterwegs: Thomas und Julia erkunden Michigan – einen der faszinierenden Great-Lakes-Staaten

Thomas ist großer Michigan-Fan. Warum, das verrät er Ihnen in seiner Reisegeschichte. Begleiten Sie ihn und seine Freundin Julia auf ihrer Rundreise von Detroit über Lake Michigan und die Upper Peninsula:

Die erste Frage, die ich öfters mit ungläubigen Blicken gestellt bekomme: Warum fliegt ihr schon wieder nach Michigan? Und ehrlich gesagt: Bei meiner ersten Reise nach Wisconsin und Michigan in 2005 musste ich zunächst auch auf einer Karte nachschauen, wo ich da überhaupt beruflich hinreise. Als studierter Geograf sind einem die Great Lakes – die größten Süßwasserseen der Welt – natürlich ein Begriff, Chicago kennt man auch, aber was macht Michigan als Reiseziel so besonders? Das wollte ich damals herausfinden und ging so auf meinen ersten Roadtrip durch die USA – ausgerechnet durch Wisconsin und Michigan. Und um es vorwegzunehmen: Diese Reise hat mich nachhaltig geprägt. Das liegt zum einen an den herzlichen Menschen vor Ort und zum anderen an der enormen Vielseitigkeit der Great Lakes Region.

Eine wundervolle Route entlang der Great Lakes
Auf Reise durch Michigans Metropolen
"Unser erster Gedanke, als wir den See vor uns erblicken: ,Wow, das soll ein See sein?‘ Der Lake Michigan wirkt so riesig wie der Ozean! Schnell kommt bei uns ein wohliges ,Urlaub-am-Meer-Gefühl‘ auf." 
Thomas Vogler

Die Motor City Detroit, die so vieles mehr ist …

Detroit wurde diesen Sommer von einem beliebten Reisemagazin zu einem der sehenswertesten Orte der Welt gewählt, vor allem aufgrund seiner bewegten Geschichte und der enormen Wandlung, welche die größte Stadt in Michigan in den letzten Jahren vollzogen hat. 

Das wollte ich Julia unbedingt zeigen und lud sie ein, mich auf meiner erneuten Reise durch Michigan und die Motor City zu begleiten, um die faszinierende Metropole und den Great Lakes Bundesstaat näher kennenzulernen. 

Unsere Reise beginnt am Flughafen Detroit, der knappe 30 Minuten von Downtown entfernt ist. Die Anmietung eines Mietwagens empfiehlt sich auf jeden Fall, denn Parken in Detroit ist im Verhältnis zu anderen US-Großstädten recht günstig und da wir uns einiges rund um Detroit anschauen wollen, lohnt sich der rollende Untersatz ab dem ersten Tag. Die Wahl unseres Hotels ist dieses Mal auf das Detroit Foundation Hotel gefallen, – eine alte Feuerwache, die mittlerweile zu einem Hotel im „Industrie-Style“ umgebaut wurde und wirklich empfehlenswert ist. Große, helle Zimmer und ein sehr modernes Restaurant direkt im Hotel, welches auch ein exzellentes Frühstück serviert. Insgesamt haben wir drei Nächte in dieser spannenden Stadt geplant.

Nur kurz einchecken, und dann haben wir noch genug Zeit, um uns die Stadt gleich am Ankunftstag etwas besser anzuschauen. Das Wichtigste vorweg: Julia, die vorher noch nie in Detroit war, sagte direkt, dass sie von der offenen Art der Detroiter überrascht ist. In kaum einer anderen Stadt wurden wir so oft so freundlich begrüßt! Es zeigt sich schnell, dass man Detroit sehr gut zu Fuß und – dank Hoch- und Straßenbahn – auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden kann. 

Der urbane Hart Plaza am Ufer des Detroit River
Mit dem Kayak die Insel Belle Isle im Detroit River erkunden

Detroit entdecken –  zu Fuß und auf dem Drahtesel

Von unserem Hotel sind es nur knapp fünf Gehminuten zur Woodward Avenue im Herzen der Stadt. Fast direkt neben dem dortigen Nike Store befindet sich das Hudson Café, in dem es hervorragende Omelettes und Pancakes gibt. Gut gestärkt geht es für uns danach an das Ufer des Detroit River, wo man bei schönem Wetter auf den dort platzierten Sonnenliegen mit Blick auf die kanadische Seite einfach mal ein paar Minuten abschalten kann.

Anschließend leihen wir uns bei Wheelhouse Detroit ein paar Fahrräder aus und fahren zum wunderschönen Belle Isle State Park, von dem aus man gut die Skyline von Detroit auf einem Foto einfangen kann. Auch die alte Bahntrasse Dequindre Cut kann man sehr gut mit dem Fahrrad befahren und erhält so viele spannende Einblicke in die verschiedenen Viertel Detroits. 

Wer, wie wir, jetzt schon wieder Hunger hat, sollte unbedingt einen Stopp bei einer der Ikonen Detroits machen – ok, eigentlich sind es zwei, denn seit den 20er-Jahren konkurrieren mitten in Detroit zwei Läden um den besten Coney Dog, einer regionalen Variante des altbekannten Hotdogs: American Coney Island und Lafayette Coney Island. Wir entscheiden uns für Ersteren und essen einen typischen Coney Dog mit einer Art würzigen Bolognese-Soße. Lecker! So sind die gerade beim Fahrradfahren verbrannten Kalorien gleich wieder drauf und wir sind bereit, mehr von der Stadt zu entdecken. Und da gibt es einiges in Downtown und Midtown, denn die imposanten Bauten aus der Art déco-Zeit sind einfach Must-sees, vor allem das Guardian und das Fisher Building, die beide frei zugänglich sind. 

Die Skyline von Detroit
Die leuchtende Skyline von Detroit bei Nacht

Erst Sonne tanken, dann die Tigers anfeuern und bis in die Morgenstunden tanzen 

Da wir Anfang September noch sonnige Temperaturen genießen dürfen, lassen wir es uns anschließend am Stadtstrand mitten auf dem Campus Martius gut gehen, bevor es zum eigentlichen Tageshighlight geht: Für den Abend haben wir uns Tickets für die Detroit Tigers besorgt, dem Baseball Team Detroits. Wir sind eigentlich keine ausgesprochenen Baseball-Fans, aber die Tigers sind in Detroit eine Institution, und wer noch nie bei einem Baseball-Spiel war, wird nicht enttäuscht werden. Zwar kommt bei uns ein wenig der Eindruck auf, dass Bier und Hotdogs manchmal wichtiger als das Spiel sind, aber die Atmosphäre ist einfach gigantisch und man spürt den Stolz der Detroiter auf ihre Stadt. Auch als Gast bekommt man schnell das Gefühl, nicht einfach nur ein Tourist zu sein, sondern ein Teil dieser Gemeinschaft. 

Wer anschließend noch Lust hat auszugehen, sollte dies in Detroit unbedingt machen. Die Stadt hat ein tolles Nachtleben mit angesagten Clubs und Bars anzubieten. Im Musik-Club Deluxx Fluxx erleben wir einen wilden Ausflug zurück in die 80er-Jahre und lassen den letzten Abend in der Motor City ausgelassen ausklingen.

Entspannung im Campus Martius Park
Die Neonlicht-Spielhalle Deluxx Fluxx

Lake Michigan und die berühmten Beachtowns wie Grand Haven

Detroit eignet sich wunderbar als Startpunkt für eine Rundreise durch den „Mitten State“ Michigan und andere Great-Lakes-Staaten. Nach dem herzlichen Empfang und ein paar Tagen in der quirligen Stadt sind wir bereit, mehr zu entdecken. Dafür fahren wir rund drei Stunden nach Westen in Richtung Lake Michigan, dem zweitgrößten der fünf Großen Seen.

Unsere nächsten Stopps sind die kleinen, gemütlichen Beachtowns entlang des Lake Michigan. Und einer dieser Orte heißt nicht nur Holland, die lang gezogenen Sandstrände und Dünen erinnern tatsächlich auch sehr an unser Nachbarland ... Unser erster Gedanke, als wir den See vor uns erblicken: „Wow, das soll ein See sein?“ Der Lake Michigan wirkt so riesig wie der Ozean! Schnell kommt bei uns ein wohliges „Urlaub-am-Meer-Gefühl“ auf. Während wir gemütlich durch die kleinen Ortschaften mit malerischen Leuchttürmen entlang der Küste zu unserem Ziel Grand Haven fahren, fällt vor allem eines auf: Die kleinen Örtchen wirken sehr authentisch und idyllisch, obwohl uns natürlich bewusst ist, dass hier durchaus ein regelmäßiger Tourismus herrscht.

Wir checken in einem kleinen B&B unweit des Strandes ein. Nach den vielen Eindrücken in Detroit tut diese Entschleunigung ganz gut und wir nehmen uns zwei Tage, um einfach am Strand zu entspannen und hin- und wieder die Zehen in den glasklaren Lake Michigan zu tauchen. Das Wasser ist zu dieser Jahreszeit recht frisch, aber bei knapp 25 Grad Lufttemperatur eine willkommene Abkühlung, vor allem nach einer Runde Beachvolleyball auf einem der vielen Felder hier am Strand. Der Ortskern von Grand Haven wirkt, als könnte er eins zu eins einem klassischen US-Teenie-Film entsprungen sein: Bunte Holzhäuschen, ein Diner, zwei Cafés mit Blick auf den Strand und ein kleines Kino direkt auf der Main Street, umgeben von kleineren Geschäften mit Souvenirs und Dingen des täglichen Bedarfs. Hier kann man es sich definitiv ein paar Tage gemütlich machen!

Frankfort Beach am Lake Michigan
Stand Up Paddling in der Abendsonne auf dem Lake Michigan

Ausflug zu den Sleeping Bear Dunes

Eines unserer Highlights auf der gesamten Reise ist die Sleeping Bear Dunes National Lakeshore am Ostufer des Lake Michigan, etwas weiter nördlich und unweit des beliebten Ferienortes Traverse City. Die Dünen gehören zum US-National Park System, einem örtlichen Naturschutzgebiet der Great Lakes, und entsprechend müssen wir uns einen Tagespass am Eingang besorgen. Wir merken schon bei der Einfahrt zum Park, dass es hier etwas steiler nach oben geht und sind dann kaum mehr verwundert, als wir bei den verschiedenen Aussichtspunkten von fast 130 Metern Höhe auf das Wasser herabblicken – ok, 130 Meter klingt erst mal nicht hoch, trotzdem sind die Blicke auf den ozeangleichen See atemberaubend. 

Wichtig zu wissen, damit man die Runde nicht zweimal fährt: Der Rundweg durch dieses Naturschutzgebiet ist eine Einbahnstraße, somit sollte man entweder alle Stopps gleich mitnehmen oder sich auf Nummer 9 und Nummer 10 fokussieren, denn hier gibt es die eindeutig schönsten Ausblicke.

Auf dem Empire Bluff Trail
Am Sleeping Bear Dunes National Lakeshore

IN Traverse City kann man mit jedermann und überall gut Kirschen essen

Nördlich der Dünen, auf dem Weg in Richtung Traverse City, gibt es mit dem Empire Beach einen wunderschönen Badestrand. An dieser Stelle sei übrigens noch mal erwähnt, dass der Lake Michigan ein Süßwassersee ist, entsprechend sicher ist es hier zu baden, – denn, wie die Bewohner Michigans gerne immer betonen und auch auf T-Shirts tragen: „No salt, no sharks.“ Nachdem dies also geklärt ist, können wir uns sorglos in die Fluten stürzen …

Bevor wir weiter auf Michigans Obere Halbinsel fahren, legen wir noch eine Übernachtung in Traverse City ein. Die Stadt bezeichnet sich selbst als Kirschhauptstadt der Welt und uns wird schnell klar, warum. Zum einen passieren wir unglaublich viele Kirschbäume, zum anderen wird hier fast alles aus und mit Kirschen gemacht. 

Cherry Pie muss man hier bei der Grand Traverse Pie Company probieren! Ob man auch das Kirschbier testen muss, bleibt jedem selbst überlassen ... 

Ähnlich wie Grand Haven ist Traverse City einfach nur als idyllisch zu beschreiben. Vom kleinen Stadtkern mit der bezaubernden Main Street kommt man schnell zum Strand. Am besten bucht man sich in einem der Strandresorts entlang der kleinen Bucht ein, an der die Stadt liegt. Abends lassen wir es uns am Little Fleet schmecken. Die kleine Reihe Food Trucks befindet sich direkt am Anfang der Stadt. Hier findet man von klassischen Burgern bis zu wirklich sehr guten Tacos einfaches, gutes Essen und kann in lockerer Atmosphäre mit den Locals ein Bier trinken.

Kirschbluete in der Grand Traverse Bay
Blick auf die Mackinac Island Bridge

Die Upper Peninsula: Über Mackinac Island und was es hier mit Frackträgern auf sich hat

Michigan besteht als einziger Bundesstaat aus zwei Halbinseln. Den unteren Teil haben wir nun schon ein wenig bereist, deshalb sind wir sehr auf den oberen Teil, die Upper Peninsula gespannt. Verbunden sind die beiden Halbinseln durch die Mackinac Bridge, die ein wenig an die Golden Gate Bridge erinnert – nur in Grün – was die Ausblicke aber nicht weniger spektakulär macht. Bei der Überquerung fällt uns auf der rechten Seite eine kleine Insel auf, die unser nächster Stopp sein soll: Mackinac Island. Während in den USA fast jeder die autofreie Insel in Michigan kennt, ist sie bei uns weitestgehend unbekannt.

Wir stellen unser Auto in St. Ignace bei Shepler’s Ferry ab und holen uns zwei Tickets für die knapp 20-minütige Überfahrt. Da wir nur eine Nacht bleiben, haben wir kleine Taschen für die Übernachtung – allerdings mit Abendgarderobe – gepackt, denn wir wurden informiert, dass es in unserem heutigen Quartier eine Besonderheit gibt. Bei Ankunft am Terminal auf der Insel fallen uns erst einmal die Pferdekutschen und bunten Holzhäuser auf. Alles wirkt ein wenig wie Disneyland, nur dass hier alles echt ist – und anscheinend auch sehr beliebt bei Touristen, denn wir haben schon bei der Buchung gemerkt, dass das Hotel etwas hochpreisiger ist. Aber beim Anblick unseres Domizils spüren wir schon: Es wird ein Erlebnis!

Knapp 15 Minuten dauert unser kurzer Fußweg vom Hafen zum Grand Hotel, einem imposanten Holzbau aus dem 19. Jahrhundert. Über der schier endlos scheinenden Veranda wehen die US-Flaggen und wir erkennen, dass das Hotel eine besondere historische Bedeutung hat. Das Betreten fühlt sich wie eine Zeitreise in das alte Amerika an: Alles knarzt, im Foyer wird klassische Musik gespielt und sehr förmlich gekleidetes Personal checkt uns für die Nacht ein. Apropos Kleidung: Hier gibt es eine Besonderheit, denn ab 18 Uhr müssen die Damen Abendkleider tragen und die Herren Krawatte und Sakko. Das klang für uns anfangs verwirrend, macht aber absolut Sinn, wenn man erst einmal vor Ort ist. Ein wenig gelebte Tradition und wir fühlen uns, als wären wir für heute Abend ein Teil davon. Wir haben uns für ein Abendessen mit einem Fünf-Gänge-Menü im Festsaal angemeldet und lassen den Tag beim Sound der Big Band an der Bar ausklingen. Herrlich!
Am nächsten Morgen leihen wir uns Fahrräder aus und erkunden noch ein wenig die Insel, die man relativ leicht in knapp 90 Minuten bei gemütlicher Fahrt umrunden kann. Das Highlight ist hier der Ausblick vom Arch Rock, einer Felsformation über dem Lake Huron. Unser Fazit: Mackinac Island gehört auf jeden Fall auf die Must-see-Liste einer Rundreise durch Michigan und wäre auch als Tagesausflug die Überfahrt wert gewesen.

Das Grand Hotel auf Mackinac Island
Gästezimmer des Grand Hotel, Mackinac Island, Michigan

Eine letzte Kajaktour und Wanderung, bevor es heißt Abschied nehmen von Michigan und den Great Lakes

Gut gelaunt geht es nun weiter Richtung Abenteuer „Up North“. Abenteuer, weil man hier oben schnell merkt, dass alles ein wenig weitläufiger und menschenleerer ist als auf der unteren Halbinsel: Große Waldgebiete, Wasserfälle, Seenlandschaften und hin und wieder ein kleinerer Ort, in dem man übernachten kann und sich mit Dingen für seine Ausflüge eindeckt. Zu unseren Lieblingsausflügen gehören auf der Upper Peninsula eine Kajaktour entlang der Pictured Rocks bei Munising und eine Wanderung im etwas weiter westlich gelegenen Porcupine Mountains State Park.

Bei beiden Ausflügen haben wir fast das Gefühl, alleine unterwegs in der Wildnis zu sein und tanken noch mal richtig Kraft, bevor es wieder Richtung Detroit geht, von wo wir nach knapp zwei Wochen unseren Heimflug antreten, – nicht ohne ein weinendes Auge und den festen Vorsatz wiederzukommen!

Auf Kayak-Tour auf dem Beaver Lake
Auf Reise in den Porcupine State Park

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