CANUSA Mitarbeiterin Anngret Rossol am Atlin Lake, Britisch Kolumbien

Mit dem Truck Camper durch Alaska und den Yukon

CANUSA unterwegs: Anngret Rossol ist mit ihrem Mann im hohen Norden unterwegs

Schon seit Langem habe ich Alaska und den Yukon als Traumziele in meinem Kopf, jetzt geht es endlich für mich und meinen Mann in den hohen Norden. Wir haben drei Wochen Zeit, lassen unsere Fahrt mit dem Wohnmobil in Anchorage beginnen und wollen die „klassische Acht“ genannte Route fahren. Es geht etwa zum Denali National Park, zum Kluane National Park und zur Goldgräberstadt Dawson, aber auch unzählige Seen, fast endlose Schotterpisten und eine faszinierende Tierwelt liegen auf dem Weg. Da wir zu zweit sind und oft unbefestigte Pisten entlangfahren werden, ist die Wahl des passenden Wohnmobils ganz klar: Wir nehmen einen Truck Camper von GoNorth.

Anngret Rossol
„Wieder überkommt mich das Gefühl, in der „echten“ Wildnis zu sein. Hier kommt einem so gut wie kein Auto entgegen, und die unendliche Weite lässt mich nur erahnen, wie beeindruckend dieses Land tatsächlich ist.“
Anngret Rossol

Produktmanagerin bei CANUSA in Hamburg

Eine Route durch Alaska und Yukon

Das Abenteuer beginnt – die Fahrt über den Hatcher Pass

Nach unserer Landung am Flughafen von Anchorage, einem kleinen Bummel durch die Stadt und einer erholsamen Nacht sind wir jetzt bereit, das „Tor der Wildnis“ zu durchqueren. Mit dem Taxi fahren wir zum Vermieter GoNorth, wo unser Truck Camper schon bereitsteht. Heute wollen wir auf einer Schotterstraße über den Hatcher Pass fahren, was nur von Juni bis September möglich ist. Auf dem Weg, mitten in den Bergen, liegt die gespenstisch wirkende Independence Mine, eine verlassene Miene im Nirgendwo. Man kann hier frei herumlaufen, viele der verwitterten Gebäude besichtigen und immer wieder ganz besondere Fotos bei tiefblauem Himmel festhalten. Ich spüre deutlich, in Alaska angekommen zu sein! Etwas später erreichen wir einen besonders kurvigen Abschnitt der Strecke, in dem es nur langsam und mühsam vorangeht – aber die Ausblicke sind eine großartige Belohnung dafür! Auf 1184 Meter Höhe geht es dann über den Hatcher Pass. Hier oben schaue ich in die Ferne zu den schneebedeckten Gipfeln. Ich bin tief beeindruckt, und das ist erst der Anfang der großen Tour durch Alaska.

Vor der Reise wurde mir immer wieder empfohlen, auf einem der idyllisch im Flussbett gelegenen inoffiziellen Campingplätze einen Stellplatz zu sichern. Das wollen wir natürlich auch, aber zur etwas späteren Tageszeit, wie gerade jetzt, sind kaum noch Plätze zu bekommen. Wir erhalten schließlich einen im Campground Willow Creek Resort, der sich am George Parks Highway befindet. Da wir einen Stellplatz direkt am Fluss finden, fühlen wir uns ein bisschen entschädigt dafür, nicht unseren gewünschten Campingplatz bekommen zu haben. Jetzt heißt es erst einmal Koffer auspacken und sich auf engem Raum organisieren. Mit dem Minigrill, den wir uns immer im erstbesten Supermarkt besorgen, zaubern wir unser erstes Barbecue herbei. Mit einem kühlen Schluck Weißwein lassen wir unseren Abend ausklingen. Beim Schlafengehen fällt mir etwas auf: Es ist noch taghell. Na klar, hier wird es im Sommer nur für wenige Stunden dunkel. Umso wichtiger sind gute Vorhänge vor unserer Schlafkoje. Zusätzlich hängen wir vor das seitliche Fenster noch ein Handtuch, damit es richtig schön dunkel wird.

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Der Denali in weiter Ferne

Voller Tatendrang lassen wir den neuen Tag beginnen. Unser erstes Ziel ist Talkeetna, ein kleiner Ort am Ende einer 23 Kilometer langen Straße, die vom Parks Highway abgeht. In dieser Gegend ist man vor allem richtig, wenn man Outdoor-Aktivitäten unternehmen möchte. Ein Bummel durch den Talkeetna Historic District lässt uns erahnen, wie das Leben für die ersten Siedler hier war. Zum Schluss besorgen wir uns frisches Brot im Flying Squirrel Café & Artisan Bakery auf der Talkeetna Spur Road, nehmen natürlich frische Zimtschnecken mit und lassen es uns am Aussichtspunk Scenic Overlook schmecken. Was für ein Panorama! Auf dem Parks Highway sollte man keinesfalls einen Stopp beim Denali South View Point verpassen, bei klarer Sicht kann man hier direkt auf den weit entfernten Denali sehen. Heute, an diesem klaren wunderschönen Tag, können wir unser Glück kaum fassen, die majestätische Bergspitze tatsächlich zu erspähen. 

Wow! Kein Foto kann diesem Panorama gerecht werden, man muss es selbst sehen. Wir wollen heute im Denali National Park übernachten, haben den Stellplatz vorsorglich schon vor Monaten reserviert und fahren jetzt zum Teklanika River Campground. Der Campground ist sehr schön angelegt und bietet 53 Plätze, die man frei wählen kann. Es gibt weder Wasser- noch Stromanschluss. Frischwasser, Feuerholz und Duschen gibt es nur am Riley Creek Mercantile am Parkeingang. Man sollte also bestens vorbereitet zum Campground starten. Das Wohnmobil müssen wir ab jetzt stehen lassen und stattdessen die öffentlichen Shuttlebusse nutzen. Da es heute Abend regnerisch ist, bereiten wir unser Essen im Camper zu. Die Küche ist wirklich perfekt ausgestattet und hat sogar einen Gasbackofen. Satt und voller Vorfreude auf den Denali National Park lassen wir den Tag früh ausklingen.

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Grizzlys und Elche am Denali Highway

Wenn man bereits mitten im Park übernachtet, spart man mindestens eine Stunde Fahrzeit, um nach Kantishna zu kommen, wo die Straße zum Park beginnt. Mit einem gelben Gefährt, das wie ein amerikanischer Schulbus aussieht, gelangt man immer tiefer in den Park hinein. Die Fahrer berichten von der Umgebung und machen immer wieder auf die hiesige Tierwelt aufmerksam. Am Sable Pass sehe ich dann plötzlich den ersten Grizzlybären dieser Reise! Im Park leben von ihnen leider nur noch rund dreihundert. Am Toklat River Rest Stop kann man Dall-Schafe beobachten, die gerade den Steilhang entlanggeklettert kommen. Ich staune, wie elegant sie in diesem Gelände unterwegs sind! Dazu sehe ich immer wieder Karibus. Mit dem Eielson Visitor Center hat der Bus seine Endstation erreicht. Wir gehen ein Stück weiter und genießen den beeindruckenden Blick in die Ferne. Genau so habe ich es mir in Alaska vorgestellt!
Ein weiterer Shuttlebus bringt uns zum Wonder Lake – wo sich eine schöne Begegnung ergibt, denn plötzlich läuft ein Elch an uns vorbei. Ein weiteres Highlight zeigt sich kurz vor dem Igloo Creek Campground: Direkt vor uns läuft ein Wolf über die Straße. Diese Tiere bekommt man äußerst selten zu Gesicht, wie uns der Fahrer aufgeregt berichtet. Im gesamten Park leben nur etwas mehr als sechzig dieser Tiere. Was für ein Glück, jetzt haben wir an nur einem Tag die „Denali Big Five“ gesehen, zu denen Bären, Dall-Schafe, Karibus, Elche und Wölfe gehören. 

Nach dieser aufregenden Fahrt durch den Park kehren wir müde, aber erfüllt von den heutigen Eindrücken zurück zu unserem Wohnmobil. Statt auf dem George Parks Highway weiter in Richtung Norden zu fahren, nehmen wir jetzt den unbefestigten Denali Highway. Auf dieser Strecke ist deutlich weniger los, und wir haben gelesen, dass man hier auch wild campen kann – das ist ganz nach unserem Geschmack. Am Joe Lake halten wir vor idyllischer Kulisse, treffen auf ein junges Paar aus der Schweiz und hören von ihren tollen Erlebnissen auf ihrer bisherigen Reise. Etwas später, ca. bei Meile 103, erwartet uns ein herrlicher Rundumblick, der perfekte Platz zum Mittagessen. Deshalb ist es ja so praktisch, im Camper immer alles dabeizuhaben. Schnell ist ein leckerer Snack gezaubert, und zum Abschluss gibt es noch einen ebenso leckeren Cappuccino.

Ein paar Meilen später bietet sich ein guter Platz zum Übernachten an, an dem sogar schon jemand mit Steinen einen Feuerplatz angelegt hat. Entlang des Denali Highways kommt man immer wieder an solchen Plätzen vorbei. Dieser hier gefällt mir besonders gut, denn der Blick auf den McLaren Glacier und schneebedeckte Berge ist umwerfend! Bei noch immer warmen Temperaturen sitzen wir auf unseren Campingstühlen und genießen die absolute Einsamkeit in der weiten Wildnis.

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Vom Norden schwärmen und in den Yukon fahren

Auf dem Denali Highway begegnen wir kurz hinter der McLaren River Lodge einer Elchkuh mit zwei Jungtieren, danach biegen wir ab und nehmen den Richardson Highway und erreichen schließlich den Delta Junction. Nach einem kurzen Abschnitt auf dem legendären Alaska Highway durch weite Landschaften biegen wir bei Teslin Junction ab und nehmen den Taylor Highway. Da dieser in der Nähe der kanadischen Grenze nicht mehr asphaltiert ist, kann man nicht mit allen Wohnmobilen hier unterwegs sein, weil sie dann nicht versichert sind. Mit unserem Truck Camper von GoNorth ist das kein Problem – dafür sind diese besonderen Wohnmobile schließlich gemacht. Am Horizont sehen wir etwas später den Mount Fairplay, der 1689 Meter in die Höhe ragt, und am Wegesrand leuchten die unzählig vielen Weidenröschen. Auf dem West Fork Campground übernachten wir und kommen am Abend bei einem kühlen Getränk mit dem Gastgeber ins Gespräch. Wir sitzen gemütlich zusammen und erfahren mehr über seine Geschichte. 

Schon seit Anfang der 1990er-Jahre lebt er hier und schwärmt auch heute noch vom Norden. Als Dank für unsere Einladung zum Beisammensitzen bekommen wir von ihm Feuerholz geschenkt. Das werden wir am Abend auch gut gebrauchen können, denn es ist hier deutlich kühler, gerade sind es nur 14 Grad. Wir verabschieden uns und steuern jetzt die amerikanisch-kanadischen Grenze an. Kurz vor Chicken endet die asphaltierte Straße, die sich durch das Hochgebirge bis nach Kanada schlängelt. An der Grenze sehen wir schon die kanadische Flagge und freuen uns auf unseren Besuch im Yukon. Natürlich lassen wir es uns nicht entgehen, ein Foto am großen Yukon-Schild zu machen, bevor es weiter in Richtung Dawson City geht.

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Von der Goldgräberstadt Dawson auf den Dempster Highway

Die Goldgräberstadt Dawson City ist für uns nur noch eine Fährfahrt über den Fluss entfernt. Während wir durch den Ort fahren, fällt mir auf, dass hier auch heute noch auf Schotterpisten gefahren wird. Und die Gehsteige sind aus Holz. Das alles ist dem Permafrost geschuldet, der in diesen nördlichen Breitengraden herrscht. Im Sommer kann man hier viele Outdoor-Aktivitäten unternehmen, etwa mit dem Kanu den Yukon River erkunden. Wir schlendern durch den Ort und stocken im General Store unsere Vorräte auf. Da wir Dawson schon kennen, wollen wir gleich weiter in die Natur fahren. Doch nicht, ohne zunächst den Midnight Dome anzusteuern, den wir über die Dome Road erreichen. Von hier aus hat man einen großartigen Blick auf den Ort und den Yukon River.
Etwa 30 Kilometer weiter biegen wir ab und nehmen den Dempster Highway, wo es dann auf einer Schotterpiste weitergeht. Ich habe immer schon davon geträumt, auf dieser Strecke unterwegs zu sein.

Da wir nur begrenzt Zeit haben, fahren wir lediglich bis zum rund zwei Stunden entfernten Tombstone Territorial Park. Wieder überkommt mich das Gefühl, in der „echten“ Wildnis zu sein. Hier kommt einem so gut wie kein Auto entgegen, und die unendliche Weite lässt mich nur erahnen, wie beeindruckend dieses Land tatsächlich ist.

Auf dem Campingplatz bekommen wir einen schönen Stellplatz und sind von herrlichen Aussichten auf die Berge umringt. Das zum Abend passende Feuerholz gibt es hier kostenlos – wie praktisch! Bei einem kühlen Glas Weißwein bereiten wir einen leckeren Spinatsalat zu und grillen noch etwas. Am Lagerfeuer schmieden wir Pläne für die nächsten Tage und können einmal mehr kaum glauben, wie lange es hell bleibt.

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Die Twin Lakes und gemütliche Gespräche

Der kurze Weg führt uns am Morgen zum Tombstone Interpretative Centre. Es lohnt sich immer, diese Besucherzentren anzusteuern. Neben Tipps zu Campingplätzen und Vorschlägen für spannende Wanderungen gibt es immer wieder Ausstellungen zur Flora und Fauna, sodass man mehr über die hiesige Wildnis lernt.
Wir verlassen den Dempster Highway und wechseln auf den Robert Service Highway, der bis nach Whitehorse führt. Bei Stewart Crossing zweigt der Silver Trail ab, eine Route, die ich unbedingt mal entlangfahren möchte. Der heutige Weg führt aber weiter über Pelly Crossing zu den Five Finger Rapids auf dem Yukon River. Vor Whitehorse finden wir einen schönen, direkt an den Twin Lakes liegenden Platz, von dem aus man durch die Bäume eine tolle Sicht auf einen der beiden Seen hat. Der Stellplatz neben uns ist noch schöner, wie wir sehen, als wir von unseren Nachbarn herübergewunken werden.

Joe und Donna kommen aus Arkansas und laden uns zu einem Drink am Feuer ein. Wie wir es schon oft auf unseren Wohnmobiltouren erlebt haben, wird dabei erwartet, seine eigenen Getränke mitzubringen. Bei bester Aussicht auf den See verbringen wir ein paar nette Stunden mit den beiden, die im Sommer immer mit ihrem Fifth Wheel Camper unterwegs sind. Sie unterhalten uns mit lustigen Geschichten über die holperigen Anfänge ihrer Wohnmobilreisen, als sie nach ihrer Pensionierung beschlossen, ihr Land besser kennenzulernen. Während Donna anfängt, ihr Abendessen zuzubereiten, heizen wir den Grill an und legen die Würstchen auf den Rost. Diese Begegnungen und der Austausch auf Reisen sind immer besondere Erlebnisse, und wir freuen uns, die beiden getroffen zu haben.

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Whitehorse und Ein Abstecher nach Atlin, der Heimat der Hippies

In Whitehorse machen wir einen Zwischenstopp um unsere Vorräte aufzufüllen. Für Großeinkäufe bietet sich hier der riesige Real Canadian Superstore hervorragend an. Da Sonntag ist, hat der staatliche Liquor Store geschlossen. In Kanada gibt es Wein und Bier, anders als in einigen US-Bundesstaaten, nicht im Supermarkt zu kaufen. Das Aufstocken unserer Wein- und Biervorräte verschieben wir daher auf den nächsten Tag.

Am nächsten Morgen treffen wir uns zum Brunch mit unserem Freund Robin, der bereits seit Ewigkeiten in Whitehorse wohnt und den Yukon wie seine Westentasche kennt. So bekommen wir viele gute Tipps für die nächsten Tage und fahren dann in Richtung Watson Lake. Robin hat uns empfohlen, einen Abstecher nach Atlin in British Columbia zu machen, also fahren wir zunächst auf der Tagish Road und biegen etwas später in die Atlin Road ab. Am Atlin Lake, etwa 40 Kilometer vor Atlin, werden wir die Nacht verbringen. Hier sind wir an einem der schönsten Plätze der Reise: Vor uns ist der Blick auf den Atlin Lake und die Berge, unter uns am Ende des Hangs dehnt sich der Kiesstrand aus. Weit und breit ist niemand zu sehen – herrlich! Auf unseren bequemen Campingstühlen genießen wir die Aussicht, machen aus Gewohnheit ein Lagerfeuer und grillen Lachs und Gemüse. Mir fällt ein Weißkopfseeadler auf, der auf einer Baumkrone sitzt und gerade von zwei Möwen geärgert wird. Das Schauspiel beobachte ich durch unser Fernglas, endlich kann ich es mal benutzen. Der Wind frischt auf, sodass wir das Feuer ausbrennen lassen und im Camper noch gemütlich lesen.

Bis Atlin sind es an diesem Tag noch rund 40 Kilometer. Der Ort entstand in den 1960er-Jahren und ist als eine Art Hippie Community bekannt geworden. Rund 600 Personen verbringen hier den Sommer. Der Ort liegt zwar in British Columbia, ist aber nur über die Atlin Road vom Yukon aus zu erreichen, die hier auch endet. Das ist eine richtige Sackgasse – aber eine der schönsten der Welt, wie ich dem Reiseführer entnehme. Viele Aussteiger haben sich in der grandiosen Umgebung eine neue Bleibe geschaffen und lassen es hier einfach ruhiger angehen als in ihrem vorigen Leben. Wenn ich die Aussicht auf den Atlin Lake und die dahinterliegenden Berge bestaune, kann ich das sehr gut verstehen. Es ist so schön hier, ich kann mich an den herrlichen Blautönen der Landschaft gar nicht sattsehen!

Am Hafen sehe ich etwas später tatsächlich einen Food Truck, in dem frische Kaffeespezialitäten angeboten werden. Die Besitzerin kommt ursprünglich aus den Niederlanden und hat hier ihr neues Zuhause gefunden. Einen so perfekten Cappuccino hätten wir in dieser abgelegenen Ecke nicht erwartet! Wir bummeln danach durch den kleinen Ort, dessen Highlight zweifelsohne die Aussicht ist. Dann schlendern wir durch Atlin und am Wasser entlang und machen unzählige Fotos.

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Eine Nacht am Tagish Lake, eine Fährfahrt nach Haines

Entlang der Tagish Road geht es in Richtung Carcross. Auf dem Weg entdecke ich ein Stachelschwein, das aber schnell wieder im Gebüsch verschwindet. Dann kommt das Hinweisschild zum Southern Lakes Resort in den Blick. Wir biegen kurzerhand ab, um über die unbefestigte Straße bis zum Tagish Lake zu fahren. In diesem Resort bin ich vor einiger Zeit schon mal gewesen. Inzwischen hat es die Besitzer gewechselt und erstrahlt in neuem Glanz. Schon wieder sind wir spontan und fragen, ob eine der Cabins noch frei ist. Das Glück ist mit uns, und so machen wir es uns kurz darauf in einer Holzhütte mit Blick auf den See bequem. Die Einrichtung ist hell und freundlich und dabei gleichermaßen modern wie rustikal. Das ist richtig schön geworden! Am Abend essen wir im Restaurant mit Seeblick und freuen uns, so unerwartet hier zu sein.

Unsere Fahrt geht weiter nach Carcross am Bennett Lake. Eine kleine Künstlerkolonie bietet hier selbstgefertigte geschmackvolle Souvenirs und Schmuck an, die sie in gemütlichen kleinen Hütten verkaufen. Auch einen Coffeeshop gibt es hier. 

Über den South Klondike Highway fahren wir nach Skagway, von wo aus wir mit der Fähre nach Haines übersetzen. Einen Platz für die Überfahrt am frühen Abend habe ich sicherheitshalber schon vor der Reise gebucht. Zunächst folgen wir der Strecke, die die ersten Goldgräber einst in umgekehrter Richtung nahmen. Wir sind dann auf dem Klondike Trail unterwegs und passieren etwas später wieder die Grenze zwischen dem Yukon und Alaska. In Skagway liegen gerade vier Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Wir fahren die Dyea Road ein Stück hinauf, die nach kurzer Zeit wieder zur Schotterpiste wird. Von Kolleginnen habe ich erfahren, dass man von hier aus tolle Ausblicke auf den Fjord bei Skagway hat. Es ist tatsächlich so, von hier oben gibt es eine grandiose Aussicht, die wir gemütlich bei einem guten Cappuccino genießen.

Nach der Überfahrt mit der Fähre kommen wir in Haines an und brauchen nur ein paar Minuten zum Chilkoot Lake, wo wir auf dem Campground noch einen Stellplatz mitten im Wald finden.

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Der Kluane National Park – auch von oben

Am Morgen suchen wir uns für unser Frühstück einen Platz mit toller Aussicht direkt am Fjord, sehen dort Haines und schneebedeckte Gipfels. Anschließend halten wir am historischen Fort Seward, wo man Galerien, Läden und eine Destillerie findet. Entlang des kleinen Hafens laufen wir nach „Downtown“, stocken unsere Vorräte auf und gönnen uns dann einen Kaffee bei Rusty Compass Coffee. Auch hier findet man mittlerweile in jedem kleinen Ort dieser Region einen Coffeeshops.

Dann starten wir unsere Fahrt auf dem Haines Highway, bei der es auch durch das Alaska Chilkat Bald Eagle Preserve geht, wo die weltweit meisten Weißkopfseeadler leben. Wir halten immer wieder an und machen Fotos, denn die Landschaft hält, was Reiseführer und Blogbeiträge versprechen – hier ist es atemberaubend schön. Etwas später überqueren wir wieder die Grenze und sind erneut in Kanada unterwegs. Erst fahren wir ein Stück durch British Columbia, dann kommen Gletscher in Sicht, und ich staune, denn die St. Elias Mountains ragen in die Höhe und sind einfach imposant. Der Kluane und der Wrangell-St. Elias National Park sowie der Tatshenshini-Alsek Provincial Park bilden das weltweit größte Schutzgebiet, in dem sich zahlreiche Gletscher befinden. Am Chilkat Pass, der uns auf mehr als tausend Meter Höhe bringt, genießen wir den herrlichen Fernblick, lassen die alpine Landschaft auf uns wirken. Der leichte Wind und die kühlen Temperaturen lassen kaum erahnen, dass wir gerade mitten im Sommer sind. Einige Meilen weiter sind wir zurück im Yukon und fahren weiter dem blauen Himmel entgegen.

Der nächste Morgen beginnt mit einem Kaffee, dann geht es weiter nach Haines Junction, dem Zentrum dieser Region. Wer hier vorbeikommt, sollte die Village Bakery keinesfalls verpassen. Hier besorgen wir uns leckeres Brot und frisch gebackene Käse-Schinken-Croissants für unser Abendessen. Von Haines Junction aus kann man auch Rundflüge über den Kluane National Park unternehmen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir werden von Alex, dem Piloten, begrüßt, nehmen unsere Plätze ein und kommen ein paar Minuten später aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schneebedeckte Gletscher, tiefblaue Seen und ein Gipfel nach dem anderen kommen in Sicht. Diese Perspektive, der Blick von oben, sollte man keinesfalls verpassen.

Neuer Tag, neue Grenze: Heute geht es gleich zurück nach Alaska. Wir fahren weiter zum Wrangell-St. Elias National Park und haben dabei die St. Elias Range im Blick, etwas später den Mount Sanford und den Mount Drum. Im Ort Kenny Lake lassen wir den Tag ausklingen, grillen Scampi und lassen sie uns mit Salat schmecken. Besonders schmecken uns die in Haines Junction besorgten und hier auf dem Grill gerösteten Cheese Sticks.

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Noch mehr Abenteuer: die McCarthy Road

Der McCarthy Road eilt ein berüchtigter Ruf voraus, der uns aber nicht davon abhält, genau hier unsere Route fortzusetzen. Die Schotterpiste führt in das gleichnamige Örtchen McCarthy und ist mit besonderer Vorsicht zu genießen. Es kommt oft zu platten Reifen, und die mit Schlaglöchern durchsetzte Strecke erlaubt nur ein langsames Tempo. Entsprechend respektvoll lassen wir die Fahrt beginnen. Bei blauem Himmel fahren wir erst mal in Richtung Chitina. Schon zu Beginn lassen die ersten Ausblicke auf die Landschaft erahnen, was der Tag noch bringen wird. Kurz darauf fragen wir an der Station der Ranger nach dem Zustand der Straße – das sollte man unbedingt tun. Der erste Abschnitt ist asphaltiert, danach geht es auf einer Schotterpiste weiter. Die alte Eisenbahnbrücke auf der Strecke zu überqueren, ist ein echtes Highlight – zumindest, wenn man keine Höhenangst hat. Jetzt sind immerhin Geländer angebracht, das sah früher auch ganz anders aus! Die endlos erscheinende Straße führt auf langen Strecken durch Wälder, gibt aber immer wieder den Blick auf die endlose Wildnis frei. Man sieht häufig große Schlaglöcher, oft mit roten Fähnchen markiert. Bei Meile 51 entdecken wir dann endlich das Schild für den Glacier View Campground. Für 15 Dollar die Nacht kommt man hier ohne Strom- und Wasseranschluss unter. 

Die Aussicht auf den schneebedeckten Gletscher und zugleich die sehr warme Luft lassen den Moment fast surreal auf mich wirken. Wir machen uns vom Campground aus zu Fuß auf den Weg zum Fluss, der McCarthy von Kennicott trennt. Für Touristen ist hier die befahrbare Piste zu Ende, man kann diese Brücke nur zu Fuß überqueren. Eine etwas entfernt liegende kleine Brücke ermöglicht es nur den Einheimischen, mit ihren Autos weiterzufahren. Auf der anderen Seite gibt es einen Shuttlebus, der Besucher nach Kennicott, in die alte Minenstadt bringt, die sich direkt am Roots Glacier befindet. Wir gehen zu Fuß nach McCarthy, wo sich eine kleine Ansammlung verschiedener Häuser befindet. Die Orte McCarthy und Kennicott entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, weil es hier ein reiches Kupfervorkommen gab. Damals wurde die mehr als 300 Kilometer lange Bahnstrecke der Copper River & Northwestern Railway gebaut, die von McCarthy zur Küste bei Cordova verlief. 800 Menschen lebten hier, bis die Miene 1938 aufgrund sinkender Kupferpreise geschlossen wurde. Heute leben hier, je nach Jahreszeit, höchstens 80 Personen.

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Mit Steigeisen über den Kennicott Glacier

Eine bevorstehende Wanderung auf dem Gletscher lässt den heutigen Tag schon früh beginnen. Unser Begleiter von St. Elias Alpine Guides begrüßt uns auf der Kennicott-Seite der Fußgängerbrücke. Ich kann mein Glück kaum fassen – es geht bei blauem Himmel und schönstem Sonnenschein los. In Kennicott werden Steigeisen für uns verteilt, damit wir auf dem Gletscher nicht ins Rutschen geraten. Gemeinsam mit Eliza, die die Gruppe leitet, gehen wir zunächst durch den Ort Kennicott, vorbei an den leuchtend roten Minengebäuden. Schon hier würde ich am liebsten alle paar Minuten anhalten, um zu Fotografieren. Kurz darauf erreichen wir den Rand des Gletschers, wo wir die Steigeisen über unsere Schuhe streifen. Fast drei Stunden laufen wir dann über den Gletscher, sehen kleine Seen, Wasserfälle und beeindruckende Formationen im Eis. Man muss immer auf der Hut sein, um nicht in eine Gletscherspalte zu rutschen. Daher sollte man auch immer mit einem Guide auf dem Gletscher gehen. Dass ich gerade auf jahrtausendealtem Eis wandere, kann ich mir kaum vorstellen. Der blaue Himmel bildet einen tollen Kontrast zum hellen Eis. Mitten auf dem Gletscher machen wir es uns auf Isomatten bequem und verspeisen hungrig unseren mitgebrachten Lunch. Dazu gibt es von unserem Guide heißen Tee, Kaffee oder Kakao. 

Eine rundum tolle Tour geht viel zu schnell zu Ende, nachdem wir nach einem steilen Anstieg wieder unseren Ausgangspunkt erreichen. Überschwänglich bedanken wir uns bei Eliza für die schönen Stunden. Bevor wir uns auf den Weg zurück zum Campground machen, sehen wir uns noch Kennecott genauer an. Viele der Gebäude kann man betreten und die alten Maschinen bewundern. Es gibt auch die Möglichkeit, geführte Touren zu buchen. Ein Stopp am lokalen Food Truck (der Food Truck am Ende der Welt) ist ein Muss. Der Blue Cheese Burger ist legendär!

Der Richardson Highway führt uns tags darauf weiter Richtung Valdez. Am Worthington Glacier legen wir an der State Recreation Site einen Halt ein und wandern von dort aus in zwanzig Minuten zum Gletscher. An der Seite des Gletschers läuft das Schmelzwasser in seitlich nebeneinander liegenden Wasserfällen ab, ganz am Ende scheinen kürzlich Eis und Steine in Bewegung gewesen zu sein. Ein unvergesslicher Augenblick! Wir wandern zurück und fahren weiter in Richtung Valdez.

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Mit dem Kajak zum Shoup Glacier

Die nächsten zwei  Nächte verbringen wir auf dem Bear Paw RV Campground direkt am Hafen von Valdez. Der erste Tag beginnt in aller Ruhe, denn aufgrund der Gezeiten können wir erst am Mittag mit unserer Kayaktour zum Shoup Gletscher starten. Wir packen sorgfältig unsere Rucksäcke, nehmen zusätzliche Klamotten mit, dazu Regensachen, Trinkwasser und Snacks. Dann geht es mit dem Schnellboot und den Kajaks an Bord zur Shoup Bay, wo wir unsere Paddelboote übernehmen. Kaum sind wir losgepaddelt, da sehe ich schon den ersten Weißkopfseeadler. Wahnsinn, wie groß diese Tiere sind! Kurz darauf kommt schon der Shoup Glacier in Sicht, der zwar nah wirkt, den man aber nur erreicht, wenn man durch die Upper Shoup Bay paddelt. Die erreichen wir, indem wir durch einen kleinen Kanal fahren, den man nur bei richtigem Wasserstand durchqueren kann. Mit der Strömung werden wir in die Bucht gespült. Nach etwa einer Stunde sind wir am Ziel: Der Gletscher ist erreicht. 

Mit einer blau schimmernden Höhle und einem tosenden Wasserfall aus Gletscherwasser bietet er eine beeindruckende Ansicht. Ich lasse diese besondere Atmosphäre bei einer heißen Schokolade im Kajak auf mich wirken. Plötzlich lässt mich ein lautes Geräusch aufhorchen – gerade bricht ein Stück Eis vom Gletscher und kracht ins Wasser. Das macht mir wieder klar, dass die Natur auch gefährlich ist und man bei solchen Ausflügen immer auf der Hut sein muss. Auf dem Rückweg gelangen wir bei jetzt ablaufendem Wasser wieder mit der Strömung aus der Bucht heraus und werden bereits von unserem Schnellboot erwartet, das uns zurück nach Valdez bringt. Vor allem das Wissen der Guides und die vielen Erzählungen machen diese Tour zu einem richtig schönen Erlebnis. Bei einer heißen Suppe in unserem Camper lassen wir diesen Tag Revue passieren.

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Durch den Tunnel in Richtung Resurrection Bay

Mit der Fähre geht es früh am Morgen von Valdez nach Seward, eine sechsstündige Fahrt liegt vor uns. Das Propangas muss auch hier wieder abgedreht werden und so kann der Kühlschrank während dieser Zeit nicht gekühlt werden. Wir haben uns bereits darauf vorbereitet und unsere meisten Vorräte aufgebraucht. An Bord suchen wir uns einen bequemen Platz und trinken erst einmal unseren mitgebrachten Kaffee und lassen uns unsere Brote schmecken. Ein Buch ist jetzt der richtige Begleiter für so eine Fährfahrt – besonders jetzt, wo sie im Nebel beginnt. Später gehen wir an Deck und beobachten im überdachten Bereich „Solarium“ die vorüberziehende Landschaft rund um den Fjord. Am Mittag erreichen wir Whittier und fahren zum Anton Anderson Memorial Tunnel, der sich ganz in der Nähe befindet. Der vier Kilometer lange Tunnel ist nur einmal die Stunde je Richtung befahren, sogar Züge sind in diesem schmalen Tunnel unterwegs. Gebühren fallen nur an, wenn man in die andere Richtung fährt, wir dürfen also kostenlos passieren. Kurz hinter dem Tunnel folgen wir dem Seward Highway und erreichen schließlich Seward. Im Waterfront Park erwartet uns ein richtig schöner Platz mit gutem Blick auf das Wasser. Wir spazieren nach Old Town Seward, wo man am Hafen den frischen Fang der Fischer bewundern kann, der hier an speziellen Haken zu sehen ist. Wir stöbern auch in den kleinen Läden und informieren uns bei der Gelegenheit, wo morgen die Kenai Fjords Tour beginnen wird.

Im Small Boat Harbor geht es am nächsten Morgen dann mit der Bootstour los und diese führt uns durch die Resurrection Bay. Hier wird es recht schnell kühl, sodass wir unseren schönen Sitzplatz draußen gegen einen ebenfalls schönen drinnen eintauschen. Dort kommen wir mit anderen Reisenden ins Gespräch, die in Kalifornien leben und gerade auf einer Kreuzfahrt mit der Celebrity Millennium sind. Nach einem leichten Mittagessen kommt ein wahres Highlight: Papageientaucher und Buckelwale sind zu sehen! Am Nachmittag geht die Fahrt vorbei an mehreren Gletschern, von denen einer sogar am Kalben ist, das Eis bricht also gerade krachend ab. Auch Dull’s Pupoise, eine kleine, schwarz-weiße Art der Schweinswale, bekommen wir noch zu Gesicht.

Der Tag klingt mit Fischgerichten dieser Gegend aus, und zwar im Restaurant „Chinook“, wo es mir richtig gut schmeckt. Danach spazieren wir zurück zu unserem Camper und machen Pläne für den letzten Tag dieser Reise. Bei einer abschließenden Flasche Wein dieses Urlaubs sehen wir der Celebrity Millennium beim Auslaufen zu und freuen uns über die klare Sicht und den immer wieder blauen Himmel. 

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Eine großartige Reise geht zu Ende

Am frühen Morgen packen wir die letzten Sachen zusammen und erreichen nach zwei Stunden Anchorage. Bevor wir unseren Camper abgeben, steuern wir noch eine Waschanlage an, die uns bei Abfahrt empfohlen wurde. Denn bei Go North muss man den Camper außen gewaschen abgeben. In der Selbstwaschanlage müssen wir ganz schön schrubben, um den Dreck von drei Wochen Wildnis, Gravel Road und Matsch abzuwaschen. So viele tolle Erlebnisse und Eindrücke sind damit verbunden. Wir sind uns einig: Der hohe Norden hat uns tief beeindruckt!

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Sie teilen uns mit, wie Sie sich Ihre persönliche Traumreise nach Nordamerika vorstellen.
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Wir stellen Ihre Reise ganz nach Ihren Wünschen zusammen und schicken Ihnen ein unverbindliches Angebot.
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Gemeinsam mit Ihrem Kundenberater klären Sie die letzten Details. Dann kann das Abenteuer beginnen!