Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass uns die Zivilisation wieder eingeholt hat: Wir haben wieder Strom! Also haben auch die vielen netten Cafés wieder alles, um ein schönes Frühstück auf den Tisch zu zaubern. Während wir so bequem den leider etwas grauen Tag beginnen, müssen wir überlegen, welche Art von Whale Watching Tour wir unternehmen: sportlich im übermotorisierten Schlauchboot über die Wellen hüpfend oder eine Nummer gemächlicher mit einem stabil wirkenden Schiff, das auch über wind- und wettergeschützte Innenplätze verfügt? Um unsere Rücken zu schonen und da wir über keine Funktionsklamotten verfügen und es immer wieder bedrohlich nach Regen aussieht, buchen wir die gemütliche Variante.
Bis zur Abfahrt haben wir aber noch viel Zeit, sodass wir ein wenig die Gegend erkunden wollen und uns auf den Weg in den Pacific Rim National Park machen. Wir fahren zum Parkplatz am Schooner Cove. Dann wird es richtig schön, denn um zum Wasser zu kommen, muss man zunächst etwa zwanzig Minuten lang einen Wald durchqueren – einen Regenwald. Auf einem Weg aus Holzbohlen geht es vorbei an unglaublich hohen und unfassbar dicken Bäumen, die allesamt von Moos bedeckt sind.
Verwunschen sieht dieser Wald aus, überall rankt es, überall werden alte Baumstümpfe überwuchert, ragen krumme Äste in die abenteuerlichsten Richtungen und überall gilt es, Bachläufe und kleine Schluchten zu überqueren. In der Ferne ist das Rauschen des Pazifiks zu hören und, wenn man genau hinriecht, auch dessen würziges Aroma in der Luft zu bemerken. Und plötzlich steht man am Strand, umgeben von Felsen, kleinen Inseln und donnernden Wellen. Kein Wunder, dass diese Gegend ein Eldorado für Surfer ist. Uns genügt es aber schon, einfach nur am Strand entlangzuspazieren, die Augen auf den Boden gerichtet, um über die riesigen Muscheln und die merkwürdig dicken schlauchförmigen Algen zu staunen.
Dann fahren wir zurück nach Tofino, denn unser Whale Watching Ausflug ruft. Wir werden freundlich begrüßt und ebenso herzlich geht es auch an Bord zu. Bruce, der Kapitän, klettert auf die kleine Brücke und dann geht’s auch schon los. Während die Leute mit Polar-Expeditions-Jacken an Deck bleiben, machen wir es uns im Inneren gemütlich.