Früh übt sich: Die Calgary Stampede ist Rodeo und Familienfest in Einem
Früh übt sich: Die Calgary Stampede ist Rodeo und Familienfest in Einem
Jedes Jahr steht Calgary Kopf, wenn der Juli beginnt – denn dann ist es Zeit für die Calgary Stampede!
Was vor mehr als 100 Jahren als Austausch zwischen Indigenen und Siedlern begann, ist heute mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern das größte Rodeo und zugleich die umfangreichste Outdoor-Ausstellung der Welt – Grund genug, dieses spannende Western-Spektakel in Calgary einmal näher zu betrachten.
Das größte Rodeo der Welt mit einem Preisgeld von mehr als 2 Millionen Dollar ist ein einzigartiges Spektakel, das in der ganzen Stadt gefeiert wird. Den Auftakt dafür bildet jedes Jahr die große Opening Parade, bei der die Royal Canadian Mounted Police, Cowboys, Musiker und viele andere durch Calgarys Innenstadt ziehen. Eindeutiger Publikumsmagnet des Festivals sind jedoch die unterschiedlichen Rodeowettkämpfe, die traditionell zu verschiedenen Tageszeiten veranstaltet werden.
Längst ist aus dem Rodeo ein riesiges Volksfest geworden, das überall in der Stadt gefeiert wird! Besonders musikalisch wird während des Festivals bei den Live Music Performances von Rock über Pop bis hin zur Countrymusik einiges geboten. Auf mehreren Bühnen begeistern junge Talente und bekannte Größen ihr Publikum, ein legendärer Ort für Countrymusik ist die Bühne Nashville North. Ein Höhepunkt sind zudem die Aufführungen der Line Dancer, bei denen die halbe Stadt mittanzt.
Viel Spaß und eine Portion Nervenkitzel hat der als Midway bezeichnete Rummelplatz zu bieten. Neben Klassikern wie Kettenkarussell, Riesenrad und anderen Fahrgeschäften, sorgen Axtwurf und die Simulation eines Chuckwagon-Rennens für unverwechselbares Wildwest-Feeling.
In der Kids Zone kommen Kinder jeden Alters auf ihre Kosten: Sie können dort spannende Shows besuchen, sich das Gesicht fantasievoll schminken lassen und einiges mehr erleben.
Alljährlich werden eigens für die Veranstaltung neue Speisen kreiert und in Foodtrucks angeboten – ob Butter Chicken Bear Balls, die wohl schärfste Pizza der Welt, Canadian Bacon Pickle Balls oder auch Rolled Ice Cream, es gibt viele Leckerbissen zu entdecken. Wer wissen möchte, was sich hinter diesen spannend klingenden Speisen versteckt, probiert es einfach selbst!
Jedes Jahr im Juli. Die genauen Daten variieren, in aller Regel findet die Eröffnungsparade jedoch am ersten Freitag im Juli statt. Nach der Eröffnung wird immer für die nächsten zehn Tage gefeiert.
Ja. Tickets für die einzelnen Rodeos und auch für die Abendveranstaltungen sind online über die offizielle Website der Calgary Stampede sowie an Ticket-Schaltern vor Ort erhältlich. Für die besten Plätze sollten Tickets frühzeitig gebucht werden. CANUSA-Tipp: Gerne können wir im Rahmen Ihrer Reise nach Calgary auch Tickets für Sie buchen.
Ja, dies ist theoretisch möglich. Im Umfeld der Veranstaltungsfläche sind mehrere Parkplätze eingerichtet. Aufgrund des großen Andrangs raten wir allerdings zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Stampede Park ist mit der C-Train der Straßenbahn unkompliziert erreichbar.
Nein, Haustiere sind auf dem Gelände verboten. Eine Ausnahme bilden Assistenztiere.
Nein, einen offiziellen Dresscode gibt es nicht, wer jedoch nicht auffallen möchte, sollte sich zumindest einen Cowboyhut zulegen. Weiterhin ist zu freizügige Kleidung nicht gerne gesehen, dazu zählen freie Oberkörper (gilt auch für männliche Besucher) oder z. B. Bikinioberteile.
Die Wurzeln der Veranstaltung reichen bis ins Jahr 1886 und der ersten landwirtschaftlichen Messe der Calgary and District Agricultural Society zurück. Sie sollte die Wirtschaft der Stadt fördern, Landwirte aus anderen Landesteilen in die Region locken und den Austausch zwischen den neuen Siedlern und alteingesessenen Mitgliedern der First Nations stärken.
1912 folgte auf Initiative des ehemaligen Cowboys Guy Weadik das erste Rodeofest, das als Ablenkung von den wirtschaftlich harten Zeiten gedacht war.
Über die Jahre entwickelte sich daraus ein vielseitiges Festival, das neben Rodeo auch eine Parade, einen Rummelplatz, Bühnenshows, Konzerte, Landwirtschafts-wettbewerbe, Chuckwagon-Rennen und Ausstellungen der First Nations umfasst.
Heutzutage zieht die zehntägige „Greatest Outdoor Show on Earth“ regelmäßig mehr als 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt an und gilt insbesondere den Einheimischen als ein wichtiges Zeugnis gelebter Tradition. Dementsprechend, wurde die Stampede 2012 durch die kanadische Regierung zu einem nationalen historischen Ereignis erklärt.
Die Calgary Stampede findet auf den traditionellen Territorien verschiedener First Nations und Métis Nations statt. Dies geht zum großen Teil auf den Gründer, Guy Weadick zurück, der „sein“ Rodeo auch als eine Möglichkeit zum Austausch zwischen Siedlern und First Nations verstanden wissen wollte. So lud er 1912 über 1.800 Angehörige der First Nations ein, die erste Parade anzuführen, im heutigen Elbow River Camp zu campen und am Rodeo teilzunehmen.
Auf die enge Verbindung zwischen Stampede und First Nations wird bis heute großen Wert gelegt und so ist das Event auch ein Ort, um indigene Kultur zu pflegen. Das im Volksmund als Indian Village bekannte Elbow River Camp ist ein Ort, an dem die unterschiedlichen Stämme der lokalen First Nations und Métis Nations ihre Kultur, Traditionen und Lebensweise zeigen. Ein Höhepunkt der zehntägigen Stampede sind außerdem die Powwows, die jeweils am letzten Wochenende der Veranstaltung gezeigt werden.
Zu den Repräsentantinnen dieses Kulturaustausches gehören auch die „Calgary Stampede Königinnen“, die jedes Jahr neu gewählt werden und sich aus einer First Nations Princess und einer Stampede Princess zusammensetzen. In den folgenden zwölf Monaten reisen sie gemeinsam zu anderen Stampede- und Rodeo-Veranstaltungen im ganzen Land, um das regionale westliche Erbe und den Gemeinschaftsgeist der Calgary Stampede zu vermitteln.