Sonnenuntergang in den Rocky Mount ains und Big South Fork National River in Tennessee

Natur in den Südstaaten der USA

Vielseitige Landschaften von den Golden Isles bis zu den Great Smokey Mountains

Die Landschaft der Südstaaten der USA ist enorm vielfältig. Möglich sind entspannte Stunden am Strand ebenso wie Fahrten mit einem Schaufelraddampfer auf dem Mississippi.
Wer gerne in den Bergen wandert, sollte die Appalachen ansteuern: ein Mittelgebirge, das sich von Kanada bis hinunter nach Georgia zieht. Erdgeschichtlich gehört die Bergkette zu den ältesten überhaupt; sie war mal an die 8000 Meter hoch, wurde dann aber über die Jahrmillionen heruntergewaschen. Der höchste Gipfel östlich der Rocky Mountains ist mit rund 2000 Metern der Clingman‘s Dome im Great Smoky Mountains National Park in Tennessee auf der Grenze zu North Carolina.
An den Küsten von Mississippi und Georgia gibt es meterhohe Dünen und kilometerlange Sandstrände. Das warme, subtropische Klima eignet sich bestens für einen Badeurlaub – oder dafür, einfach nur entspannt am Strand zu liegen. Vor der Atlantikküste liegen Tybee Island bei Savannah und die Golden Isles nahe der Staatsgrenze zu Florida, die zu Badetagen einladen.

Cherohala Skyway

Die Südstaaten der USA selbst sind durchzogen von vielen Flüssen. Der Mississippi zählt zu den weltweit größten und bedeutendsten Strömen. An der Grenze Georgias zu South Carolina schlängelt sich der Savannah River an die Atlantikküste. In den Sumpfgebieten der Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Georgia gibt es interessante Bootstouren.

Im Mündungsdelta des Mississippi begegnen Sie zunächst dem „Bayou“ – was in der Sprache der Ureinwohner so viel wie „stehendes“ oder „langsam fließendes Gewässer“ bedeutet. Das Wort entwickelte sich aus dem Sprachschatz der Choktaw-Indianer und wurde von den Siedlern in Louisiana übernommen.

Cades Cove in den Great Smoky Mountains

Der Bundesstaat wird auch häufig als Bayou Country bezeichnet, weil das Land hier zu mehr als 15 Prozent mit Wasser bedeckt ist, seien es Sümpfe, Bayous, Seen oder Flussläufe. Im Okefenokee-Sumpf auf der Grenze von Georgia und Florida sind Propellerboote verboten. Dort herrscht absolute Stille – man hört nur das Plätschern beim Abtauchen des einen oder anderen der 15.000 Alligatoren und die Gesänge der Millionen von Zugvögel, die hier einen Zwischenstopp machen.

National Parks und State Parks

Im Jahr 2016 gibt es ein großes Jubiläum, denn dann feiern die National Parks in den USA ihr 100-jähriges Bestehen. Der meistbesuchte von ihnen heißt Great Smoky Mountains und liegt auf der Grenze der Bundesstaaten North Carolina und Tennessee. Der Park wurde bereits 1934 gegründet und im Jahr 1983 in die UNESCO-Liste aufgenommen, in der das Weltnaturerbe festgehalten wird.Vor dem 18. Jahrhundert und der Ankunft der ersten europäischen Siedler war das Gebiet die Heimat der Cherokee-Indianer.

Durch die als „Trail of Tears“ – „Pfad der Tränen“ – bekannt gewordene Vertreibung wurde der Indianerstamm jedoch nach Arkansas umgesiedelt. Einige verbargen sich in den Bergen, und ihre Nachfahren bilden heute den östlichen Stamm der Cherokee mit seinem Zentrum in Cherokee, North Carolina.
Vor allem um der hier stark vertretenen Holzindustrie Einhalt zu gebieten und die noch intakten Wälder zu schützen, wurde von Zigtausenden Spendern Geld aufgetrieben, um das Land zu kaufen und den Nationalpark zu gründen. 
Auf Höhen zwischen 250 bis zu 2000 Metern gibt es eine reiche biologische Vielfalt; im Nationalpark findet man mehr Arten als in ganz Europa. Die Smoky Mountains bilden, je nach Höhenlage und Feuchtigkeit, die Vegetation und Tierwelt der amerikanischen Ostküste von Georgia bis Kanada ab. Während in den oberen Lagen über 1500 Metern eher Nadelwälder vorkommen, ist etwas tiefer bis 1000 Metern vor allem der Nordische Laubwald vorherrschend. Kiefern und Eichen wachsen dagegen vermehrt in den trockeneren Gebieten des Parks. Diese Laubbäume erleuchten jährlich in den schönsten Farben, denn auch hier kann man den berühmten „Indian Summer“ bestaunen.

Herbst am Newfound Gap

Mehr als 1300 Kilometer Wanderwege durchziehen den auch für seine Bären berühmten Nationalpark. Es lohnt sich auch, einen Abstecher zum Tallulah Gorge State Park in Georgia zu machen. Das Naturschutzgebiet breitet sich um eine 300 Meter tiefe, durch den Tallulah River geformte Schlucht aus. Insgesamt sechs Wasserfälle, die Tallulah Falls, erstrecken sich über eine Länge von 1,6 Kilometern und stürzen dabei bis zu 150 Meter in die Tiefe. Der Fluss unten eignet sich hervorragend zum Paddeln mit dem Kajak oder zum rasanten Rafting-Abenteuer.

 

Kueste auf den Golden Isles

Beliebte Ausflugsziele – Inseln vor der Küste

Entlang der Atlantikküste der Südstaaten der USA gibt es einige Inseln, darunter die Golden Isles, die zum Staatsgebiet von Georgia zählen. Dazu gehören Cumberland Island, St. Simons Island, Sea Island, Jekyll Island und Little St. Simons Island, von denen jede ihren ganz eigenen Charakter hat. Auf dem Festland findet man die hübsche Kolonialstadt Brunswick.

Die bis heute weitgehend naturbelassene Küste nutzten bereits die amerikanischen Ureinwohnern, um Schalentiere zu fangen oder Wildtiere zu jagen. Zu dieser traumhaften Kulisse gehören neben wunderschönen Sandstränden auch Pinienwälder, Flüsse und Sümpfe. Die Strände gleichen denen in Florida, wie auch das Meer selbst und die Palmen. Dreht man sich aber um, sieht man keine Hochhäuser, sondern Marschen und Dünen. In Mississippi lohnt sich unbedingt ein Schiffsausflug zu der Düneninsel Ship Island nahe der Mündung des großen Flusses mit den Ship Island Excursions. Dort kann man wunderbar einen Strandtag in wunderschöner Natur verbringen.

Vielfältige Tierwelt

Besonders spannend wird Ihre Reise in die Südstaaten der USA, wenn Sie unterwegs in der Natur die zahlreichen Tierarten in freier Wildbahn beobachten, zum Beispiel bei einer Sumpftour die frei lebenden Alligatoren oder die einzigartige Tierwelt auf dem Creole Nature Trail zwischen Sulphur und Lake Charles, Louisiana.Alligatoren sind, im Gegensatz zu afrikanischen oder australischen Krokodilarten, nicht besonders aggressiv gegenüber Menschen. Eine Gefahr für Touristen stellen sie kaum dar, dennoch sollte man ihnen nicht zu nahe kommen. Auf Ihrer Reise durch Deep South USA können Sie auch eine artenreiche Vogelwelt beobachten, wozu Seeadler, Rosalöffler und Waldstörche ebenso gehören wie Schneesichler und amerikanische Graureiher.

Der Ornithologe John James Audubon hat viele Jahre in den Südstaaten der USA die Vogelwelt studiert und gezeichnet, seine Spuren lassen sich überall im Deep South USA finden. Die beste Chance für die Vogelbeobachtung ist meistens der frühe Morgen, wenn die Vögel gerade nach Futter suchen – es lohnt sich auf jeden Fall, ein Fernglas mitzunehmen.

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