Luftaufnahme aus einem Hubschrauber über New York City

New York, Vancouver und viel Natur

CANUSA unterwegs: Lena Weigert erkundet erst New York und fährt danach mit dem Auto durch Westkanada.

Verbringe ich meinen nächsten Urlaub in Kanada oder lieber in den USA? Die Antwort ist ganz einfach: Warum nicht beides? Erst New York erkunden und dann mit dem Auto durch Westkanada fahren! Zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder lasse ich die Reise in der Metropole beginnen, wo das Großstadtleben einiges zu bieten hat: Wir sehen das One World Trade Center von oben, spazieren durch den High Line Park und statten auch Dumbo einen Besuch ab, meinem Lieblingsviertel der Stadt. Dann geht es nach Kanada, genauer: nach Calgary, wo das Cowboy-Feeling auf uns wartet. Die traumhafte Natur mit tiefblauen Seen und den Rocky Mountains genießen wir auf dem Weg nach Vancouver.

Lena Weigert
„Wir fliegen mit offenen Türen und idealer Aussicht über die Freiheitsstatue, bestaunen die Brooklyn Bridge und – mein absolutes Highlight – können das One World Trade Center aus der Vogelperspektive sehen!“
Lena Weigert

Produktmanagerin bei CANUSA in Hamburg

Eine Karte einer Route durch Westkanada

New York, der Independence Day und viele Glühwürmchen

Pünktlich zum Unabhängigkeitstag der USA – dem Independence Day – fliegen wir nach Newark, der Nachbarstadt von New York City. Schon vom Flughafen aus können wir, während wir am Schalter zur Einreisekontrolle warten, einen ersten Blick auf die Skyline Manhattans werfen. Etwas später haben unsere Reisepässe die Stempel mit dem heutigen, sehr besonderen Datum – es ist der berühmte 4. Juli. Eine gute halbe Stunde danach sind wir im Hotel, dem Moxy New York City Times Square, also inmitten des Großstadtdschungels – endlich! Erst mal machen wir es uns in unserem Zimmer gemütlich, erholen uns etwas von der Reise und lassen den tollen Ausblick auf die 4th Avenue, den man hier vom 20. Stock aus hat, auf uns wirken. Aber dann lockt uns meine Lieblingsstadt aus dem Hotel, und wir schlendern entlang der Straßen bis zum Grand Central Terminal. Eine kleine Pause mit einem Snack legen wir anschließend im Bryant Park ein, der sehr zentral und für uns auf dem Weg liegt. 

Hier gibt es viel zu beobachten, trotzdem spazieren wir weiter entlang der unterschiedlichsten Geschäfte, an denen man sich gar nicht sattsehen kann. Wir staunen, was es hier alles zu kaufen gibt. Am Abend machen wir uns auf den Weg zum Madison Square Park, wo wir uns mit einem Burger stärken und dazu den Blick auf das Empire State Building genießen. Langsam wird es dunkel, und schon kommen um uns herum unzählig viele Glühwürmchen aus den Büschen und veranstalten einen Tanz der ganz besonderen Art. Gleichzeitig beginnt auch das Empire State Building mit einer Lichtershow – zum Independence Day natürlich in den Nationalfarben der USA. Für uns ist das ein Zeichen, zum East River zu gehen, um eines der zahlreichen Feuerwerke nicht zu verpassen. Natürlich ist man hier nicht allein, aber wir finden einen guten Platz und staunen über das riesengroße und auch sehr laute Feuerwerk, das zwischen den Straßenschluchten Manhattans widerhallt. Ein Spektakel, das unseren Urlaub perfekt beginnen lässt.

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BBQ im Jones Beach State Park auf Long Island

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Hudson River, um einen Spaziergang zu unternehmen und uns bei einer leichten Brise ein wenig abzukühlen. Auf dem Rückweg besorgen wir noch etwas zu essen, wir sind nämlich mit meiner früheren Gastfamilie zu einem Picknick am Strand verabredet. Mit der Subway geht es in Richtung Queens, wo wir dann von meinen Freunden abgeholt werden und mit dem Auto zum Jones Beach State Park auf Long Island fahren. Der Wind am Strand und das kühle Wasser des Atlantiks sind die perfekte Alternative zur heißen, wuseligen Innenstadt. An diesem schönen Nachmittag genieße ich es, im Meer zu baden, im Sand zu buddeln und mich mit meiner Gastfamilie über die vergangenen Jahre auszutauschen – es gibt viel nachzuholen.

Ein weiterer Tag in New York liegt vor uns. Erst geht es zum Times Square, wo wir Postkarten kaufen und ein wenig bummeln – praktisch, um nicht den Regen heutigen abzubekommen. Am Grand Central Terminal legen wir eine spontane Mittagspause ein.

Nach dem Essen, und zum Glück auch nach dem Regen, erkunden wir den inzwischen sehr berühmten High Line Park. Diese ehemalige, erhöht verlaufenden Bahnstrecke wurde in den letzten Jahren zu einem mehr als 2 Kilometer langen Spazierweg umgestaltet. Bei diesem Spaziergang entlang der High Line gibt es viele toll gestaltete Gärten zu finden, und man kann sich immer wieder auf gemütliche Bänke setzen und kleine Vögel sowie Insekten beobachten – und das mitten in der Stadt.
Dann gehen wir wieder zurück zum Grand Central Terminal. Dort wartet mein Gastvater, der mit uns mit der Bahn ins etwa 45 Minuten entfernte Briarcliff Manor fahren möchte – dort habe ich damals ein Jahr als Au-pair-Mädchen verbracht. Ein typisch amerikanisches Barbecue – kurz: BBQ – mit Hähnchen, Rippchen und Süßkartoffeln, aber auch mit Marshmallows erwartet uns dort. Der Abend im Garten ist einfach gemütlich, und sobald es dunkel wird, sind auch wieder viele Glühwürmchen zu sehen. Genau so ist ein lauer Sommerabend, wie ich ihn mir vorstelle.

Das One World Trade Center von oben und ein Bummel durch Dumbo

Heute ist unser vierter Tag in New York, und für mich und meinen Vater klingelt der Wecker sehr früh. Wir haben nämlich einen Rundflug mit einem Helikopter gebucht. Gestartet wird in New Jersey, wo uns die PATH-Bahn hinbringt, die den Hudson River unterquert. Dann geht es los: Wir fliegen mit offenen Türen und idealer Aussicht über die Freiheitsstatue, bestaunen die Brooklyn Bridge und – mein absolutes Highlight – können das One World Trade Center aus der Vogelperspektive sehen! Wir dürfen uns sogar etwas hinauslehnen, natürlich gut angeschnallt, um besonders tolle Fotos zu machen. Diese berühmte Skyline von oben zu sehen, ist einfach beeindruckend. Stundenlang könnten wir hier oben herumkreisen, ohne uns sattzusehen. An dieses Erlebnis werde ich mich noch lange erinnern!

Zur Mittagszeit treffen wir uns am Hotel mit meiner Mutter und meinem Bruder, die am Vormittag durch den Midtown genannten Bereich der Stadt gebummelt sind, und fahren nach einer kleinen Pause mit der Subway zum Ground Zero. Dort steigen wir an der Haltestelle World Trade Center aus und sind einfach nur beeindruckt, in der Oculus genannten riesigen Haupthalle zu stehen.

Von hier aus ist man schnell in einem großen Shoppingcenter, aber auch in der Wall Street mit dem Charging Bull und im The Battery genannten Park, durch den wir mit einem Eis in der Hand schlendern. Gemütlich schlendernd erreichen wir die Brooklyn Bridge, auf der wir den East River überqueren und dabei die Aussicht auf uns wirken lassen. In Brooklyn laufen wir dann durch Dumbo, einem meiner Lieblingsviertel der Stadt. Der Name steht übrigens für „Down Under the Manhattan Bridge Overpass“. Von hier aus kann man Manhattans Skyline auf der anderen Seite des Flusses sehen und bekommt dabei einen Eindruck davon, wie groß hier alles ist.

Damit habe ist meine To-do-Liste für New York „abgearbeitet“, und so packe ich zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder den Koffer. Den Tag lassen wir gemütlich in der Bar unseres Hotels ausklingen. Beim Einchecken bekamen wir Gutscheine für Cocktails, und genau die lösen wir jetzt ein und lassen die ersten Tage unseres Urlaubs und einen wunderbaren Aufenthalt in New York noch einmal Revue passieren. Zugleich freuen wir uns auf das nächste Abenteuer, das vor uns liegt: Westkanada!

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Howdy, Calgary!

Schon am Gate, an dem wir auf unseren Flug nach Calgary warten, sehen wir einige Reisende mit Cowboyhüten und -stiefeln. Der Grund dafür: Dort findet gerade die berühmte Calgary Stampede statt, die größte Rodeoshow der Welt. Beim Verlassen des Flughafens bemerke ich als Erstes: Hier herrschen Ruhe und Entspannung, das ist ein riesiger Unterschied zu New York! Alles läuft etwas langsamer, es wird nicht gehupt und die berühmte Höflichkeit Kanadas ist überall zu spüren.

Der Grenzbeamte gibt uns, während er die Pässe prüft und die üblichen Fragen stellt, auch wertvolle Tipps. So wissen wir jetzt, wo und wann wir in den Nationalparks am besten Bären und Hirsche beobachten können. Erst mal erkunden wir aber Calgary. Auf jeder freien Fläche der Stadt sind Bilder und Schriftzüge zu sehen, die auf die Stampede hinweisen, sogar auf den Zielanzeigern der Busse ist „Happy Stampeding!“ zu lesen. Die ganze Stadt liebt dieses Festival! Wir spazieren zum Gelände, um unsere bestellten Tickets abzuholen, und bekommen dabei einen kleinen Einblick in das Geschehen. Ich verstehe jetzt auch, warum kaum Leute oder Autos in Downtown Calgary zu sehen sind: Die ganze Stadt ist genau hier versammelt. Wir nutzen heute unsere Tickets für eine Abendshow, um das Flair zu genießen, das in diesen Tagen in Calgary zu spüren ist.

Mit einem freundlichen „Howdy!“ werden wir begrüßt, dann geht es los: Alle singen zusammen die kanadische Nationalhymne, während ein Hubschrauber mit einer riesengroßen Flagge über der Arena seine Runden dreht. Jetzt gibt es das Chuckwagon Race, ein Rennen mit Planwagen, die früher beim Erkunden des Kontinents alle wichtigen Dinge transportierten. Die Regeln des bevorstehenden Rennens habe ich zwar nicht so ganz verstanden, aber das macht gar nichts. Wir grölen einfach zusammen mit allen anderen um die Wette und feuern die Fahrer und Pferde lautstark an. Jede Runde beginnt mit einer Vorstellung der Fahrer, es gibt einen kurzen Probestart, dann galoppieren die Pferde auch schon um die Wette – was für ein Spektakel! Nach acht Durchgängen kommen riesige Kranwagen mit Bühnenteilen von den Seiten angefahren, und in kürzester Zeit steht dort eine imposante Tribüne. Zehn Minuten später geht die Show los: Die Young Canadians treten auf, der Skispringer Eddie the Eagle fliegt durch die Arena und ein Magier befreit sich selbst aus einer Bärenfalle … Der Abend vergeht wie im Flug, und wir feiern bei Musik und Entertainment pur bis in die Nacht! Auf dem Weg zum Ausgang machen wir noch Mitternachts-Shoppen: Meine Mutter ergattert sich einen Cowboyhut, und ich hole mir ein Paar Cowboystiefel, so sind wir perfekt für den nächsten Tag ausgestattet – wir wollen die Afternoon Show besuchen.

Ein Rodeo, der Calgary Tower und die Rocky Mountains

Endlich steht für uns ein Rodeo auf dem Programm, für das wir ausgestattet mit Jeans, Karobluse, Stiefeln und Hut in der prallen Mittagssonne sitzen. Alle Zuschauer schwitzen um die Wette, aber bei viel Wasser und einer sehr spannenden Show ist das schnell vergessen. Vier Stunden verfolgen wir sämtliche Formen des Rodeos: Cowboys versuchen, möglichst lange auf den Pferden zu bleiben – natürlich ohne Sattel –, Cowboys versuchen, möglichst schnell ein Kalb mit einem Lasso einzufangen, und natürlich gibt es auch das typische Bullenreiten. Ein Höhepunkt jagt hier den nächsten, und wer vorher kein Cowboy- und Western-Feeling kannte, der kann spätestens jetzt an nichts anderes mehr denken! Wir schlendern noch über das Stampede-Gelände, holen uns etwas zu essen und viele kühle Getränke, schauen uns die Fahrgeschäfte an und genießen das Gefühl, richtig dazuzugehören. So einen Zusammenhalt, so ein Gemeinschaftsgefühl wie auf der Stampede habe ich noch nicht erlebt. 

Danach besuchen wir noch den Calgary Tower, wo es hinauf zur Aussichtsplattform geht. Den Tag lassen wir dann in unserer neuen Lieblingsstraße ausklingen, der 8th Ave.

Der Tag nach der Stampede ist regnerisch, deshalb bietet es sich an, gemütlich durch die CrossIron Mills Outlet Mall zu bummeln. Aber vorher holen wir am Flughafen unseren Mietwagen ab, einen Dodge Durango mit einem riesigen Kofferraum – was für ein Glück, denn als vierköpfige Familie hat man doch etwas mehr Gepäck dabei. Wir sind froh, mit unseren Koffern nicht Tetris spielen zu müssen, um sie alle mitzubekommen … Die zehn Minuten zur Mall sind perfekt, um sich an das Auto und die kanadischen Straßen zu gewöhnen. Wir schlendern knapp drei Stunden durch die Shops, bis die Männer der Runde keine Lust mehr haben und beschließen, jetzt in die Rocky Mountains zu fahren.

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Mein Traum im Banff National Park: der Moraine Lake

Heute erwartet uns Banff, der größte Ort des gleichnamigen Nationalparks. Wir lassen Calgary hinter uns, fahren vorbei an großen Feldern und kommen den hohen Bergen immer näher. Unser Hotel, die Canalta Lodge, liegt ganz in der Nähe des Ortseingangs und gefällt uns vom ersten Moment an, hier fühlen wir uns richtig wohl. Von unserem Balkon aus kann ich ein herrliches Bergpanorama sehen. Dann mache ich mich zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder auf den Weg, um Banff kennenzulernen. Wir folgen der Hauptstraße und kommen an Hotels, Restaurants und kleinen Shops vorbei. Es ist schön, einfach ein bisschen durch das Örtchen zu bummeln, auf dem Rückweg die kleinen Nebenstraßen zu nehmen und schließlich am Bahnhof anzukommen. Dort halten die Züge von Rocky Mountaineer und Royal Canadian Pacific, mit denen man die berühmten Berge aus einer ganz anderen Perspektive auf sich wirken lassen kann.

Gut ausgeschlafen stehen nun zwei Ziele im Banff National Park auf meiner Wunschliste: der Moraine Lake und der Lake Louise. Am ersten See bekommen wir keinen Parkplatz mehr, dafür aber am Lake Louise. Von dort aus nehmen wir einen Shuttlebus, der uns direkt zum Moraine Lake bringt, ein berühmter See, den ich mir schon immer mal aus der Nähe anschauen wollte. 

Während der Fahrt, die knapp 20 Minuten dauert, hat man fantastische Ausblicke auf die Berge und kann dabei dem Busfahrer zuhören, der unterwegs etwas über die Ten Peaks erzählt, die zehn höchsten Gipfel, die hier zu bestaunen sind. Außerdem gibt er Tipps, um die besten Plätze zum Fotografieren zu finden. Wir steigen aus und gehen den kurzen Weg, der uns auf einen kleinen Gipfel bringt – von hier hat man wirklich einen traumhaften Blick über den gesamten See. Uns begegnen noch einige Chipmunks – Streifenhörnchen –, die auf Futtersuche sind. Dann sind wir da und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Das tiefe Türkisblau des Sees, der umgeben von den riesigen Bergen ist, verschlägt mir einfach die Sprache. Dieser Ausblick ist ein wahrer Höhepunkt der Reise. Wir machen Fotos, setzen uns auf eine der Holzbänke und entspannen uns beim Einatmen der richtig klaren Luft. Wieder unten angekommen, spazieren wir noch etwas entlang des Sees, dessen Wasser richtig klar ist. Ich kann gar nicht mehr woanders hinschauen.

Zurück am Lake Louise unternehmen wir etwas später auch einen gemütlichen Spaziergang, bei dem es herrliche Ausblicke auf meinen zweiten Traumsee gibt. Selbst wenn hier gerade ziemlich viel los ist, bin ich froh, auch dieses besondere Fleckchen Natur zu sehen.

Im Johnston Canyon, am Peyto Lake und weiter nach Jasper

Wir lassen das Treiben am Lake Louise hinter uns, fahren weiter zum Johnston Canyon und beginnen dort unsere kleine Wanderung durch den Canyon. Es geht über die Holzstege, die an den Felswänden befestigt sind und einen tollen Blick auf den Johnston Creek bieten. Nach einem guten Kilometer erreichen wir die Lower Falls, wo der kleine Fluss etwa 10 Meter nach unten stürzt. Man kann hier durch einen Tunnel laufen, sodass man am Ende auf einer Plattform direkt vor dem Wasserfall steht und die Gischt sogar spüren kann. Zu den Upper Falls, die noch beeindruckender sein sollen, wandern wir nicht, der Weg dorthin ist länger und für heute etwas zu viel. Diesen Tag im Banff National Park lassen wir mit einem schönen Abendessen ausklingen. Ich schreibe danach noch mein Tagebuch weiter, schließlich gibt es viele Augenblicke festzuhalten.

Heute geht unsere Reise weiter zum Jasper National Park. Wir nehmen dafür den Icefields Parkway, und den ersten Zwischenstopp legen wir am Bow Summit ein, wo man einen tollen Blick auf die Peyto Lake hat.

Vom Parkplatz aus ist man zu Fuß in zehn Minuten am Aussichtspunkt, der einen wunderbaren Seeblick bietet. Hier, ganz hoch in den Bergen, kann man den Gletscher erahnen, der diesen See speist. Ich finde es richtig beeindruckend, in was für herrlichen türkisblauen Farben das Wasser erstrahlen kann.

Nach der willkommenen Pause zum Beinevertreten ist der Athabasca Glacier unser nächstes Ziel. Wir parken am Columbia Icefield Discovery Centre und laufen bis zum Rand des Gletschers. Man kann sich den Gletscher auch aus nächster Nähe anschauen, wenn man eine Fahrt dorthin bucht. Bei dem Ausblick wird deutlich, welche nicht zu übersehenden Folgen die Erderwärmung hat. Unterwegs gibt es immer wieder Schilder, die zeigen, bis wohin der Gletscher vor 20 Jahren noch reichte. Das Thema ist interessant und beschäftigt uns noch eine Weile. Währenddessen fahren weiter in den Ort Jasper und machen es uns im Hotel gemütlich, das uns die nächsten zwei Nächte beherbergen wird.

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Einen Geburtstag feiern, einen Bären beobachten

Wir lassen diesen Tag – den Geburtstag meines Bruders – mit einem gemütlichen Frühstück beginnen und genießen dabei frisches Obst, Pancakes, Speck und Rührei. Gut gestärkt geht es danach zu den Athabasca Falls, die von hier aus 40 Kilometer entfernt sind. Auch wenn es gerade etwas regnet, spazieren wir vom Parkplatz aus zu den Wasserfällen. Bei gutem Wetter kann man von hier aus die verschiedensten Wanderungen unternehmen. Aber auch so bin ich beeindruckt, die rauschenden, mehr als 20 Meter hohen Wasserfälle von so Nahem zu sehen. Auf dem Weg zurück nach Jasper, wo wir den Geburtstag mit einem leckeren Abendessen weiterfeiern wollen, entdecken wir plötzlich einen Bären direkt vor den Bahngleisen, die hier neben der Straße verlaufen.

Es ist immer wieder ein ganz besonderer Augenblick, wenn man diese majestätischen Tiere aus der Nähe sieht. Kurz darauf kommt ein langer Güterzug näher, und der Bär macht sich aus dem Staub, verschwindet im Unterholz. Im Restaurant lassen wir uns danach gemütlich das Geburtstagsessen schmecken: Rippchen mit Pfifferlingen und Tortellini. Anschließend machen wir es uns im wunderbar warmen Whirlpool des Hotels gemütlich, während um uns herum ziemlich kühl wird. Mein Bruder findet, dass auch sein nächster Geburtstag gern wieder während eines Urlaubs in Kanada gefeiert werden kann.

Ein Tag der Bären und Wasserfälle

Heute fahren wir zur Helmcken Falls Lodge und machen unterwegs einen Stopp am Maligne Lake – ein weiterer See, der ganz oben auf meiner Liste steht! Wir nehmen die Maligne Lake Road, sehen Hirsche mit riesigen Geweihen und auch einen kleinen Schwarzbären. Er steht an einem Busch, lässt sich genüsslich ein paar Beeren schmecken und tapst dann hinter uns ins nächste Gebüsch. Am wirklich wunderschönen Maligne Lake machen wir nur eine kurze Pause, denn es liegen noch einige Kilometer vor uns. Wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, kann man sich hier auch ein Kanu leihen oder eine Bootstour zur Spirit Island unternehmen, einer berühmten Insel, die auf unzähligen Fotos zu sehen ist. Also genießen wir diesen besonderen Ausblick und schwören uns, unbedingt wiederzukommen. Zurück auf dem Weg, kommen wir auch am ebenfalls traumhaften Medicine Lake vorbei und fahren Richtung Icefields Parkway.

Kurz vor einer Kurve sehen wir viele Autos stehen und fragen uns, warum es hier diesen Stau gibt. Auf einmal springen vor uns vier Bighorn Sheeps – Dickhornschafe – von den Berghängen am Straßenrand, inspizieren die Autos und trotten danach ganz entspannt zurück in den Wald. Dann geht es auch für uns weiter, und keine fünf Minuten später entdeckt meine Mutter einen Bären am Straßenrand – was für ein Tag!

Etwas später lassen wir den Icefields Parkway und auch eine Zeitzone hinter uns und begegnen gleich dem nächsten Bären, der über die Straße schlendert. Ich finde es einfach beeindruckend, diese Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Etwas später legen wir eine kleine Pause ein – und bleiben auch nicht lange ohne Bärenbesuch. Gerade einmal 50 Meter von uns entfernt sitzt ein Bär gemütlich im Gebüsch und nimmt seine Mahlzeit ein. Wir bleiben also lieber in der Nähe des Autos, beobachten den ruhigen Kollegen und fahren etwas später weiter nach Clearwater. Kurz vor der Einfahrt zur Lodge huscht noch ein kleiner Braunbär vor unserem Auto über die Straße und erschreckt sich mindestens genauso wie wir. Ich hätten nie gedacht, Hirsche, Bighorn Sheeps und gleich fünf Bären an nur einem Tag zu sehen – was für ein Erlebnis!

In unserem Hotelzimmer genieße ich zuerst die Ruhe, die man ohne Fernseher und WLAN hat. Vor dem Abendessen fahren wir noch zu den Helmcken Falls ganz in der Nähe, die richtig hoch sind: 141 Meter stürzt der Murtle River hier in die Tiefe, und das ohrenbetäubende Rauschen ist wirklich beeindruckend! So geht ein ereignisreicher und sehr bärenlastiger Tag zu Ende.

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Unterwegs an Seilen: die Peak 2 Peak Gondola und das Zip-Lining

Hätten wir mehr Zeit zur Verfügung, würden wir gerne länger in der Helmcken Falls Lodge bleiben, die Anlage ist wirklich schön. Es gibt einige Campingplätze, eine große Pferdeweide und im Hintergrund sieht man die Ausläufer der Rocky Mountains. Aber für uns geht es weiter nach Whistler: Wir fahren mitten durch die Berge an tiefblauen Seen vorbei. In Whistler angekommen, checken wir in das Summit Lodge Boutique Hotel ein, welches sich als einer unser absoluten Favoriten herausstellt. Danach schlendern wir über den Village Stroll in Whistler, essen leckere Pizza und entspannen den Abend im Whirlpool.

Diesen Tag lassen wir etwas früher beginnen, schließlich haben wir einiges vor. Wir fahren mit der Whistler Village Gondola auf den mehr als 2000 Meter hohen Whistler Mountain. Dort oben liegt sogar mitten im Sommer noch Schnee – das nutzen wir gleich, um uns eine kurze Schneeballschlacht zu liefern. Es ist schon ein witziges Gefühl, in einem Kleid oder in kurzen Hosen mitten im Schnee zu stehen! Die 4 Kilometer zwischen dem Whistler Mountain und dem Blackcomb Peak legen wir mit der Peak 2 Peak Gondola zurück. Der Ausblick, den man zwischen den Bergen schwebend hat, ist einfach atemberaubend! Wir wandern ein wenig auf dem Blackcomb Peak, lassen uns danach Kaffee und Kuchen schmecken und fahren anschließend mit der Glasboden Gondel wieder zurück zum Whistler Mountain. Durch den Glasboden direkt hinunter ins Tal zu sehen, macht die Fahrt besonders spannend.

Während wir mit der Whistler Village Gondola unterwegs sind, lernen wir zwei Texanerinnen kennen, die der Sommerhitze in deren Heimat entflohen sind, um die „kühlen“ Temperaturen von „nur“ 30 Grad zu genießen … Unter uns sehen wir neben den vielen Mountainbikern, die die im Sommer anders genutzten Skipisten hinabrasen, und sogar eine Bärenmutter mit ihrem Nahwuchs! Drei Bären auf einmal – das zieht unsere „Bärenstatistik“ dieses Urlaubs ein gutes Stück nach oben.

Etwas später steht für uns das Zip-Lining an: mit einer Seilrutsche ins Tal rasen. Mitten im Ort, in der Nähe der Whistler Village Gondola, ist der Treffpunkt von Ziptrek Ecotours. Dort bekommen wir die Ausrüstung sowie eine Einführung und werden zusammen mit zwei Guides mit einem Bus in den Wald zum Ausgangspunkt gefahren. Da meine Familie noch nie an einem Seil hängend unterwegs war, entscheiden wir und für die harmlose Variante, die Bear Tour. Auf fünf Zip-Lines sausen wir gut drei Stunden lang immer wieder kreuz und quer über den Fitzsimmons Creek. Vom Nervenkitzel beim Fallenlassen ins Nichts kann ich gar nicht genug bekommen. Beim nächsten Mal werde ich sicherlich die Variante nehmen, bei der es auf zehn Zip-Lines durch die Bäume geht. Es ist eine tolle Möglichkeit, Whistler und die Landschaft von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Während wir zurück in den Ort fahren, sehen wir wieder einen Bären – den elften auf dieser Reise.

Ein Flug über Kanada und eine Radtour durch den Stanley Park

Auf zur letzten Station unserer Reise: Vancouver! Die Fahrt dorthin geht erst durch die Berge und dann entlang der Strait of Georgia, der Wasserstraße, die zwischen Vancouver Island und dem Festland verläuft. Die Strecke finde ich einfach traumhaft schön! Von den Bergen unmittelbar an die Küste zu kommen, das ist für mich Urlaub pur! In Vancouver haben wir den Vorteil, diese Stadt besonders gut ohne ein Auto erkunden zu können. Also geben wir unser liebgewonnenes Auto am Flughafen zurück und nehmen den SkyTrain, wie die U-Bahn hier genannt wird. In Downtown lassen wir unseren Spaziergang beginnen und laufen erst mal zum Canada Place, einem Wahrzeichen der Stadt, das direkt am Burrard Inlet liegt. Spontan entscheiden wir uns, einen ganz besonderen virtuellen Flug zu unternehmen: den FlyOver Canada. Sobald wir sitzen und sich der Boden unter den Seitenwänden entfernt, fühlt es sich an, als würde man mit einem Helikopter über New York kreisen. In wenigen Minuten schwebt man über ganz Kanada – einfach gigantisch! An den Niagarafällen bekommt man Wasser ins Gesicht, im Wald duftet es nach saftigen Bäumen, und über der Prärie fliegen wir den Wildpferden hinterher. Man bekommt einen tollen Eindruck von der wunderschönen Natur Kanadas. Und wenn man Orte erkennt, die man in den letzten Tagen selbst für sich erkundet hat, ist es noch beeindruckender.

Für uns steht jetzt der Capilano Suspension Bridge auf dem Programm. Dorthin kommt man auch gut ohne Auto, es gibt einen kostenlosen Shuttlebus, den man an vielen Haltestellen in der Stadt nehmen kann. Nur eine knappe halbe Stunde später stehen wir vor der Hängebrücke. In diesem riesigen Park gibt es mehrere Brücken dieser Art, es werden viele Aktivitäten angeboten, man kann aber auch einfach durch die Natur wandern. So vergeht ein halber Tag in den Bäumen wie im Fluge.

Nach dem Mittagessen sind wir gut gestärkt, mieten uns Fahrräder und erkunden den Stanley Park. Wir starten am Canada Place und radeln über die sehr gut ausgebauten Fahrradwege mitten in das grüne Herz der Stadt. Unter der Lions Gate Bridge, die den Burrard Inlet überquert, sind zwei Kreuzfahrtschiffe zu sehen, die den Hafen verlassen. Wir fahren weiter zum Third Beach, wo gerade ein Otter an uns vorbeischwimmt. Mein Bruder und mein Vater springen sofort ins Meer, denn sie haben seit Beginn unserer Reise einen Plan im Kopf: Sie wollen sowohl im Atlantik wie auch im Pazifik baden. Den Tag lassen wir bei einem Picknick ausklingen und genießen dabei den Blick auf die Wasserflugzeuge, die hier starten und landen – und das vor einer Bergkulisse, die von den letzten Sonnenstrahlen des Tages in ein tolles Licht gesetzt wird.

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Ausschau halten nach Walen und ein Abend am Sunset Beach

Wenn wir schon an der Küste sind, wollen wir natürlich auch das Whale Watching nicht verpassen und lassen dafür den Tag etwas früher beginnen. Vom Hotel aus geht es mit dem Bus in den kleinen Ort Steveston, wo wir die passenden gelben Anzüge bekommen, die unterwegs getragen werden. Wir steigen zusammen mit vierzig anderen Personen auf ein offenes Zodiac-Boot und lassen die „Exploratior Tour“ losgehen. Bei der Fahrt aus dem Hafen werden wir von einem Weißkopfseeadler verabschiedet und machen uns auf die Suche nach den Walen. Zuerst ist weit und breit keiner zu sehen, aber dann geht es plötzlich los: Unser Kapitän dreht das Boot und beschleunigt so sehr, dass alle in die Sitze gedrückt werden. Wer bisher ein Nickerchen gemacht hat, ist spätestens jetzt hellwach. Ein in der Nähe fahrendes Boot hatte durchgegeben, einem Orca begegnet zu sein. Etwas später kommen wir dort an, sehen tatsächlich den Wal und folgen ihm ein Stück, halten dabei natürlich genügend Abstand. Kurz darauf sind mehrere dieser Tiere zu sehen, die im Wasser herumspringen und um uns herumtoben. An diesen Ausflug werden wir noch lange zurückdenken!

Den späten Nachmittag verbringe ich am Sunset Beach, wo ich mit zwei meiner Freunde zum Essen verabredet bin. Da die beiden für drei Monate durch Kanada und die USA reisten, habe ich sie schon lange nicht getroffen, was das Wiedersehen besonders schön macht. Bei einer in knallroten Farben untergehenden Sonne schnacken wir über alle möglichen Erlebnisse – auch später im Restaurant bei gutem Essen, leckerem Bier und bester Stimmung!

An unserem letzten Morgen in Vancouver packen wir erst die Koffer und gehen dann noch mal zum Canada Place, um vom Vancouver Lookout aus diese schöne Stadt noch mal auf uns wirken zu lassen. Auch später auf dem Rückflug haben wir kurz nach dem Start noch einen traumhaften Blick auf den Pazifik und die Berge, und das bei einem herrlichen Sonnenuntergang. Während es wieder nach Hause geht, sind wir in Gedanken noch in unserem ereignisreichen Urlaub. An die atemberaubende Natur, die vielfältige Tierwelt und die pulsierenden Städte werden wir uns noch lange erinnern.

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